Die kolumbianische Regierung versucht, mit einer bewaffneten Guerilla-Splittergruppe Frieden zu schliessen. Die Schweiz übernimmt ein offizielles Mandat.
Kolumbien
In Kolumbien stehen Friedensverhandlungen an – die Schweiz übernimmt dabei ein offizielles Mandat. - Keystone

Die Schweiz übernimmt ein offizielles Mandat bei den am Montag eröffneten Friedensverhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und einer Splittergruppe der ehemaligen Guerillaorganisation Farc (EMC). Sie wird die Verhandlungen zusammen mit anderen Ländern als sogenannter Garantenstaat begleiten.

Die Schweiz wird zusammen mit Irland, Norwegen und Venezuela bei den Verhandlungen dabei sein und politische, sowie technische Unterstützung leisten, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Dienstagabend mitteilte. Dies sei ein Zeichen der Wertschätzung der friedenspolitischen Arbeit der Schweiz und der Schweizer Diplomatie.

Umfassender Frieden als Ziel

Die kolumbianische Regierung will in den Friedensgesprächen möglichst alle bewaffneten Gruppen in einen umfassenden Frieden einbeziehen. Die Sektion Frieden und Menschenrechte (AFM) des EDA berät die Parteien auf Anfrage in Fragen der Einhaltung des Waffenstillstands, der Mitwirkung der Gesellschaft oder des Schutzes der Zivilbevölkerung.

Zum Auftakt des Verhandlungsprozesses unterzeichneten die Parteien am Montag ein Waffenstillstandsabkommen. Bis Mitte Januar kommenden Jahren wollen Streitkräfte, Polizei und Rebellen auf offensive Einsätze gegeneinander verzichten, teilten Vertreter der Regierung und der EMC bei einem Treffen am Montag in der Ortschaft Tibú mit.

EMC mit Abspaltung 2016

Nach dem Friedensabkommen zwischen Kolumbien und der linksgerichteten Farc 2016 spaltete sich die EMC von der damals grössten Rebellengruppe des Landes ab und blieb im Untergrund. Heute handelt es sich bei der Organisation vor allem um eine kriminelle Vereinigung, die in Drogenhandel, illegalen Bergbau und Schutzgelderpressung verwickelt ist.

Kolumbien litt 52 Jahre lang unter einem Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär. Zwar verbesserte sich die Sicherheitslage nach dem Friedensabkommen 2016, allerdings werden noch immer Teile des südamerikanischen Landes von illegalen Gruppen kontrolliert. Derzeit laufen auch Friedensgespräche mit der Guerillaorganisation ELN.

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