Schweiz baut vier F-35-Kampfjets selber zusammen

Simon Ulrich
Simon Ulrich

Bern,

Vier Kampfjets sollen künftig in der Schweiz teilendmontiert und getestet werden. Laut VBS wird damit die technologische Unabhängigkeit des Landes gestärkt.

F-35 teurer Martin Pfister
Mit dem Projekt «Rigi» will das VBS Know-how und Wartungskompetenzen im Land aufbauen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vier F-35A-Kampfjets werden künftig in der Schweiz teilendmontiert und getestet.
  • Das Projekt «Rigi» stärke Know-how, Instandhaltung und Strukturbau im Inland, so das VBS.
  • Risiken bestünden wegen fehlender F-35-Partnerschaft und gesetzlicher Einschränkungen.

Die Schweizer Armee stärkt ihre technologische Unabhängigkeit: Vier F-35A-Kampfflugzeuge sollen künftig in der Schweiz teilendmontiert und getestet werden.

Dies teilt das Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS am Donnerstag mit.

Das VBS unterstützt demnach das Offset-Projekt Rigi der Ruag MRO, das für die Schweiz «grosse sicherheitspolitische Bedeutung» habe.

Vorsprung auf andere F-35-Nationen

Mit der Teilendmontage gewinne die Schweiz wertvolles Know-how im Umgang mit dem modernsten Kampfjet der Welt.

Zudem baue sie eigene Kompetenzen in der Instandhaltung und im Strukturbau auf. «Damit erlangt die Schweiz einen Vorsprung auf die meisten anderen F-35A-Betreibernationen», schreibt das VBS.

Weiter sichere das Projekt rund 120 hoch qualifizierte Arbeitsplätze im Jetbereich. In der Romandie würden Investitionen von 100 Millionen Franken getätigt, was die Region wirtschaftlich stärke.

Das Projekt Rigi wurde nach einer eingehenden Prüfung genehmigt. Neben wirtschaftlichen und technischen Aspekten wurden auch sicherheitspolitische Fragen bewertet, unter anderem durch externe Experten.

Risiken wegen fehlender Partnerrolle im F-35-Programm

Das Projekt ist nicht ohne Risiko: Da die Schweiz kein Partnerstaat im F-35-Programm ist, kann sie derzeit nur eingeschränkt an internationalen Instandhaltungsaufträgen teilnehmen. Auch das Kriegsmaterialgesetz bringt Standortnachteile.

Hast du das Geschehen rund um den Kauf der F-35-Kampfjets mitverfolgt?

Um diese Risiken zu mindern, will Ruag MRO ihre Kapazitäten im Komponenten- und Triebwerksbereich ausbauen und den Geschäftsbereich «Air» weiterentwickeln. Das Ziel: ein europäisches Zentrum für Militärluftfahrt werden.

Das VBS und das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) begleiten das Projekt eng. Rigi soll langfristig dazu beitragen, die Wartungsautonomie, industrielle Leistungsfähigkeit und sicherheitspolitische Handlungsfreiheit der Schweiz zu stärken.

Kommentare

Amediesli

Ist das Projekt RIGI denn schon in dem Aufpreis von 1,3 Milliarden inbegriffen? Oder wird uns das weitere Milliarden kosten? Wie sieht es aus mit Kosten/Nutzen, denn die Schweiz wird aufgrund ihres Gesetzes über Kriegsmaterial per se keine Flugi für andere Länder zusammenbauen dürfen.

User #3857 (nicht angemeldet)

Der F35 hat keine Zukunft, er ist nur ein Milliardenfresser.

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