Der chronisch profitable SCB wird in der nächsten Saison 4,5 Millionen Franken Verlust machen. Einmal sei das möglich, so CEO Marc Lüthi.
Interview mit SCB-CEO Marc Lüthi. - Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 1. Oktober startet die National League in die neue Saison.
  • Der amtierende Meister SCB budgetiert ein Minus von 4,5 Millionen Franken.
  • CEO Marc Lüthi appelliert ans Verständnis der Fans für die Corona-Einschränkungen.

Ungewöhnliche Zeiten – ungewöhnliche Anlässe. Im Theater National in Bern fand am Donnerstagnachmittag ein selten gesehener Schulterschluss von Sport- und Kulturbranche statt. Es war ein Appell an die in der Mittagspause zahlreich anwesenden Parlamentarierinnen und Parlamentarier.

Mit von der Partie: SCB-CEO Marc Lüthi. In seiner typisch knorrigen Art startete auf dem Podium eine Hasstirade gegen die Corona-Besserwisser. «Man könnte dafür schauen, dass eine wissenschaftlich abgesicherte Version vertreten wird. Die ständig heraufbeschworenen Worst-Case-Szenarien gehen mir auf den Sack.»

Marc Lüthi scb
Marc Lüthi, Präsident des SCB, spricht auf dem Podium im Theater National an der Seite von Konzertveranstalter André Béchir. - Keystone

Präsident des SCB rechnet mit 4,5 Millionen Franken Verlust

«Auf den Sack» dürften Lüthi auch die wirtschaftlichen Aussichten seines Klubs gehen. 4,5 Millionen Verlust hat der amtierende Meister für die kommende Saison budgetiert. «Eine Saison können wir damit leben, aber dann ist...»

Was Lüthi meint ist klar. Die Corona-Bestimmungen haben den SCB dazu gezwungen das Prunkstück des eigenen Stadions umzurüsten. Die imposante Stehrampe wurde in den letzten Tagen mit Stühlen ausgestattet.

Das Fassungsvermögen der PostFinance-Arena beträgt so 10'250 Sitzplätze. Zwei Drittel dürfen belegt werden. Das ergibt 6'750.

Stehrampe scb mit sitzen
Arbeiter montieren Sitze auf der Stehplatzrampe in der Postfinance-Arena. - Keystone

Es braucht Verständnis der Fans

Weil der SCB über 10'000 Abonnements verkauft hat, hat er seine Fans in zwei Gruppen aufgeteilt. Das bedeutet, dass sie ihre Mutzen nur jedes zweite Spiel anfeuern können. Die 1500 Sponsoren hingegen dürfen jedes Spiel besuchen.

Diese Ungleichbehandlung sei zwingend nötig, sagt Lüthi. «Wenn ich unsere Sponsoren sagen würde, sie können nur jedes zweite Spiel kommen und dann 50 Prozent der Gelder zurückzahlen muss, deponiere ich an Weihnachten die Bilanz und es ist fertig.»

Er hofft auf das Verständnis der Fans. Und macht ihnen Hoffnung. «Es ist sicher nicht so, dass wir die Sitzplätze beibehalten werden. Unser Stadion wird nach Covid wieder in den Ursprungszustand versetzt.»

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