SBB kürzt Zug von Bern nach Zürich – Pendler stehen im Gang

«Wir standen eine Stunde lang dicht aneinandergereiht im Gang»: Die SBB kürzt einen Zug von Bern nach Zürich – und sorgt damit für mächtig Ärger.

Dicht an dicht stehen Pendler im Gang des Zugs von Bern nach Zürich. Die SBB hat ihn gekürzt. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

Ärger im Pendlerverkehr: Die SBB kürzt einen Zug, der meist gut ausgelastet ist.
Viele musste von Bern bis Zürich dicht an dicht im Gang stehen.
Die SBB erklärt, dass einer der Zugteile aufgrund von einer Störung ausfiel.

Der Berner Luca J.* ist stinksauer. Als er am Mittwochmorgen ins Büro nach Zürich reisen will, ist sein Zug komplett überfüllt.

«Ich bekam nur einen Stehplatz, eingequetscht zwischen anderen genervten Pendlern im Gang!» Das Problem: Der Zug von kurz nach 8.30 Uhr von Bern nach Zürich wurde gekürzt – dabei ist dieser schon bei normaler Länge voll.

«Ich wollte eigentlich während der einstündigen Fahrt arbeiten. Aber ich hatte nicht einmal Platz, meinen Laptop hervorzuholen – deshalb musste ich ein Meeting absagen», nervt sich Luca. Ähnlich sei es auch vielen anderen ergangen, wie der Nau.ch-Leser beobachtete.

SBB — Ein Berner ärgert sich über einen verkürzten Zug von Bern nach Zürich.

SBB — Auf der Strecke sind die Züge selten schlecht ausgelastet – vor allem am Morgen nicht. (Archivbild)

Ber — «Ich wollte eigentlich während der einstündigen Fahrt arbeiten. Aber ich hatte nicht einmal Platz, meinen Laptop hervorzuholen», nervt sich der Pendler.

«Uns wurde dann gesagt, dass wir auch in der ersten Klasse Platz nehmen dürften. Dort sah es aber genau gleich aus – die Leute mussten im Gang stehen.»

SBB erklärt: Zugteil wegen Störung ausgefallen

Was ist passiert? Bas Vogler von der SBB erklärt auf Anfrage von Nau.ch: «Der Zug wurde verkürzt geführt, da die zweite Komposition kurzfristig wegen einer Störung ausgefallen ist. Wir bitten die Kundinnen und Kunden um Verständnis und entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten.»

Sicherheit komme bei der SBB immer an erster Stelle. Seien die Fluchtwege wegen Überbelegung versperrt, könne das Zugpersonal Reisende bitten auszusteigen. «Wenn nicht genügend Reisende den Zug verlassen, kann der Zug nicht weiterfahren und würde ausfallen.»

Mussten Sie auch schon einmal eine Stunde lang im Zug-Gang stehen?

Die SBB unterhalte ihre Züge regelmässig und intensiv, damit Störungen so selten wie möglich auftreten, betont Vogler. «Aber ausgeschlossen werden können Störungen leider nicht.» Zu Änderungen beim Einsatz von Zügen könne es aufgrund von Fahrzeugstörungen, geplanter Baustellen oder Störungen an der Bahnanlage kommen.

*Name der Redaktion bekannt