Trotz einer grossen Reiselust verspüren Schweizer Reiseveranstalter bezüglich der Buchungen immer noch eine gewisse Zurückhaltung.
Coronavirus - Mallorca
Eine Familie spaziert am Strand, während Kitesurfer den Tag das Meer vor Can Pastilla geniessen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Schweizer sehen sich im Sommer nach Sonne, Strand und Meer.
  • Schweizer Reiseveranstalter spüren aber bezüglich der Buchungen immer noch Zurückhaltung.
  • Ein Problem stellt die Risikoliste des BAG dar.

Viele Reisewillige sehnen sich in diesem Sommer wieder nach Ferien am Meer oder in weit entfernten Ländern. Die grossen Schweizer Reiseveranstalter spüren aber bezüglich der Buchungen immer noch eine gewisse Zurückhaltung. Generell verzeichne man einen Anstieg der Buchungen seit Mitte April, heisst es beim Kuoni Mutterhaus DER Touristik.

Dies sei auch der Fall, weil die Impfkampagnen gut angelaufen seien: «Gerade wer geimpft ist oder seine Impftermine bereits buchen konnte, befasst sich jetzt mit der Planung einer Ferienreise», sagt Mediensprecher Markus Flick auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.

Hotelplan
Reisebüros kaufen ihre Angebote früh ein. - Keystone

Nicht wenige Buchungen beträfen aber nicht die Sommerferien, sondern die Herbstferien oder sogar erst das nächste Jahr. Beim Reiseveranstalter Hotelplan klingt es ähnlich: «Die Reiselust ist wahrscheinlich grösser denn je», erklärt die Mediensprecherin Bianca Gähweiler. Ferien würden momentan aber eher noch sehr kurzfristig gebucht und im Vergleich zum vor Corona-Niveau lägen die Buchungen für die klassischen Sommerferienmonate aktuell noch auf tiefem Niveau.

Risikoliste des BAG macht Planung schwierig

Ein Problem, mit dem sich die Reiseveranstalter aktuell befassen müssen, sei die Risikoländerliste des BAG: «Fällt ein Land von der Liste wie beispielsweise Griechenland vor einigen Wochen, so spüren wir auch sogleich eine grössere Nachfrage für die entsprechende Destination», so Gähweiler.

Reisen
Das Bedürfnis zu reisen ist bei den Schweizern und Schweizerinnen nach wie vor ungebrochen. (Symbolbild). - Pixabay

Bezüglich einer Impfung zeichnet sich aber nicht ab, dass diese eine Voraussetzung für das grenzüberschreitende Reisen im Sommer sein werde, ergänzt Flick. So reiche in den meisten Fällen das Vorweisen eines negativen Testresultates bei der Einreise.

Momentan gefragt und mit grosser Sicherheit auch «bereisbar» seien derweil die Schweizer Nachbarländer sowie der Mittelmeerraum. Aber auch Island und einige afrikanische Länder wie Botswana oder Namibia würden sich bereits für einen «touristischen Restart» rüsten. Noch etwas Geduld sei indes für andere Länder Nordeuropas sowie Nord- und Lateinamerika, Asien und Ozeanien gefragt.

Reisebranche hofft auf international gültiges Impfzertifikat

«Eine Garantie, dass eine Reise tatsächlich durchgeführt werden kann, können wir aber nicht geben», betont Hotelplan-Sprecherin Gähweiler indes. Auch wenn die Einreise aktuell möglich sei, könne sich die Lage jederzeit ändern.

Ein Beispiel dafür sei Zypern. Die Mittelmeerinsel gehöre in normalen Jahren zu den sehr beliebten Zielen, sei aber aktuell noch auf der Risikoländerliste des BAG. Daher habe man für diese Destination bisher kaum Buchungen erhalten. Auch Reisen durch die USA oder Kanada seien aufgrund der noch geltenden Einreisebestimmungen nicht sehr gefragt.

Impfausweis
Von der WHO ausgestellter Impfausweis - POOL/AFP

Der Reisebranche helfen würde ein international gültiges Impfzertifikat. Sobald sich Schweizer Touristen sicher sein können, dass ein solcher Impfnachweis rund um den Globus akzeptiert wird, dürfte dies die Reiselust hierzulande nochmals deutlich ankurbeln, sind sich Experten einig.

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