Die Nato trifft sich heute, Mittwoch, zu einer Krisensitzung nach Artikel 4. Konsultationen nach jenem Artikel gab es zuletzt 2020.
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Das Nato-Hauptquartier in Brüssel. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nato wird sich heute um 10 Uhr nach Artikel 4 beraten.
  • Polen hat die Krisensitzung nach einem Raketeneinschlag mit Toten beantragt.
  • Derzeit machen viele Seiten Russland für den Vorfall verantwortlich.

Die Nato trifft sich heute Mittwoch um 10 Uhr zu einer Krisensitzung nach Artikel 4. Grund ist der Raketeneinschlag in Polen, berichtet der «Spiegel». Dabei sind zwei Personen im Osten des Landes nahe der Grenze zur Ukraine ums Leben gekommen.

Zum aktuellen Zeitpunkt ist unklar, wer das Geschoss abgefeuert hat. Womöglich handelt es sich um eine Flugabwehrrakete aus der Ukraine.

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Polen hat den Einschlag von Raketen auf seinem Staatsgebiet bestätigt. - Twitter / Faytuks

Von mehreren Seiten hiess es nach dem G20-Gipfel, Moskau trage mit seinem Beschuss der Ukraine die Verantwortung für den Vorfall in Polen. Dies gelte selbst dann, wenn es sich tatsächlich um eine ukrainische Abwehrrakete gehandelt haben sollte.

Türkei beantragte zuletzt Artikel 4

Artikel 4 sieht Konsultationen vor, wenn ein Mitglied meint, dass die Unversehrtheit des eigenen Territoriums, die politische Unabhängigkeit oder die eigene Sicherheit bedroht sei.

Konsultationen nach Artikel 4 beantragte zuletzt zum Beispiel die Türkei, als Anfang 2020 türkische Soldaten bei einem Luftangriff in Nordsyrien getötet wurden.

Nicht zu verwechseln ist der Artikel 4 mit Artikel 5. Letzterer regelt, dass ein Angriff gegen einen Nato-Staat als ein Angriff gegen alle angesehen wird. Er sieht zudem vor, dass sich die Nato-Staaten gegenseitig Beistand leisten.

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