Die Quarantänevorschrift für Touristen aus Grossbritannien und Südafrika wegen der Corona-Mutation bereitet den Behörden Kopfzerbrechen.
Crans-Montana Ski Wetter
Skifahrer in Crans-Montana VS auf der Piste bei schönem Wetter. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Behörden beschäftigen sich mit den Quarantänevorschriften für britische Touristen.
  • Allein im Wallis könnten rund 7000 Personen davon betroffen sein.

Die Waadtländer Behörden hätten am Montagabend Hoteliers und Gemeinden in Wintersportorten angeschrieben, berichtete Leuba. Sie seien «dringend» aufgefordert worden, die Einhaltung der von Bern verordneten Quarantäne für Reisende aus Grossbritannien und Südafrika sicherzustellen.

Touristen und Touristinnen aus diesen beiden Ländern, in denen die neue Variante des Coronavirus aufgetreten ist, müssen sich gemäss der Verfügung aus Bern rückwirkend ab dem 14. Dezember in Quarantäne begeben.

Hoteliers sollen nicht zu Verantwortung gezogen werden

Die Hoteliers müssten ihre Gäste darüber informieren, dass sie sich bei ihrer Ankunft für zehn Tage in Quarantäne begeben müssten, sagte Leuba. Das bedeute, dass der Hotelier dem Gast erklären müsse, dass er nicht Skifahren gehen und sein Zimmer nicht verlassen dürfe. Dies werde nicht einfach sein. Leuba präzisierte, dass Hoteliers nicht direkt zur Verantwortung gezogen würden, wenn Feriengäste den Anweisungen nicht nachkommen.

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Das Hotel Bären. - Keystone

Der Kanton Waadt werde auch Immobilienagenturen anschreiben, sagte Staatsrat Leuba weiter. Diese erhielten einen Newsletter in englischer Sprache, den sie ihren Gästen zukommen lassen sollten. Darin werde den betroffenen Touristen die Situation erklärt und die Nummer einer Hotline mitgeteilt, die sie anrufen könnten.

Alle Engländer annullieren nun ihre Buchungen

In Villars-sur-Ollon, einem der grösseren Waadtländer Wintersportorte, hat Dominique Dietrich, der Direktor des Eurotels Victoria, am Montagabend seine englische Kundschaft, die zwei Hotelzimmer belegt, bereits informiert. Diese Gäste waren bereits vor dem 14. Dezember im Skiort eingetroffen, der bei den Briten sehr beliebt ist.

Nach den Touristen aus der Schweiz, den Benelux-Ländern und Frankreich bilden die Briten die viertgrösste Gästegruppe in Villars-sur-Ollon. Genaue Angaben fehlten, doch in diesem Jahr scheinen die Briten laut Dietrich wegen des Coronavirus deutlich weniger zahlreich anzureisen. Zurzeit häuften sich die Annullationen. «Alle Engländer annullieren oder werden dies noch tun; sie werden nicht kommen», stellte Dietrich fest.

Rund 7000 Briten im Wallis

Im Kanton Wallis ist die Kontaktaufnahme mit den Touristen von der Insel noch im Gang. Die meisten seien aber informiert, wie es beim Walliser Wirtschafts- und Bildungsdepartement auf Anfrage hiess. Die Walliser Behörden geben keine genauen Zahlen heraus zur Zahl der von der Quarantäne betroffenen Touristen. Wallis Tourismus schätzt, dass derzeit rund 7000 Touristen aus Grossbritannien im Kanton sind.

Ski Graubünden
Skifahrer auf der Piste. (Symbolbild) - DPA

Die entsprechenden Reservationen seien jedoch in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel zurückgegangen. Die Behörde rechnet mit noch grösseren Einschnitten wegen der am Sonntag beschlossenen Massnahmen. Der Kanton Wallis entsendet über die Feiertage mehr Polizeikräfte zur Kontrolle in die Ferienorte.

Fünf Personen im Kanton Bern aufgespürt

Der Kanton Bern hat bisher Kenntnis von fünf Personen, die nach dem 14. Dezember mit Flügen aus Grossbritannien und Südafrika in den Kanton Bern gekommen sind. Das sagte ein Sprecher der bernischen Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Die fünf Personen sollten noch am Dienstag von Berner Contact Tracern kontaktiert werden. Um aus Grossbritannien und Südafrika Eingereiste zu erreichen, hat der Kanton Bern seine Informationsseite zum Coronavirus mit englischsprachigen Informationen ergänzt.

Wer diese Informationen anklickt, erfährt, dass er oder sie obligatorisch während zehn Tagen in Quarantäne muss. Der Sprecher der Gesundheitsdirektion geht davon aus, dass die Formulare recht gut benutzt werden.

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