Pilatus-Präsident fordert Zollausnahme für Zivilaviatik
Pilatus, der Nidwaldner Flugzeugbauer, fordert eine rasche Aushandlung einer Zollausnahme für die Schweizer Zivilaviatik. Hintergrund sind die hohen US-Zölle.

«Der Nidwaldner Flugzeugbauer Pilatus fordert von der Politik die rasche Aushandlung einer Zollausnahme für die Zivilaviatik der Schweiz. Es zeichne sich ab, dass die EU und Grossbritannien eine solche erhalten würden», sagte Pilatus-Verwaltungsratspräsident Hansueli Loosli in einem Interview mit der «Schweiz am Wochenende» vom Samstag.
«Das muss nun als Teil eines möglichen Abkommens zwischen der Schweiz und den USA geregelt werden», sagte Loosli. «Damit würden wir gegenüber unseren Mitbewerbern wieder vergleichbar dastehen.»
Hintergrund sind seit Donnerstag geltende US-Zölle von 39 Prozent auf Schweizer Exporte in die USA. Diese treffen das Unternehmen «sehr hart», sagte Loosli.
Auswirkungen auf das Geschäft
Sie könnten weder komplett an Kunden weitergegeben noch durch Produktivitätssteigerungen kompensiert werden. Pilatus hat deshalb am Freitag einen temporären Lieferstopp in die USA verhängt, um mit Händlern und Kunden über die Aufteilung der Mehrkosten zu verhandeln.
Trotz der Belastung lehnt Loosli staatliche Nothilfe ab: «Wir gehen nicht davon aus, dass wir auf staatliche oder kantonale Hilfe angewiesen sein werden.» Pilatus werde vorübergehend weniger verdienen.
«Aber wir werden alles daran setzen, uns den neuen Gegebenheiten anzupassen, flexibel zu bleiben und nicht die öffentliche Hand zu belasten.»
Unterstützung vom Heimatkanton?
Der Pilatus-Heimatkanton Nidwalden hatte signalisiert, im Notfall dem grössten Arbeitgeber möglicherweise unter die Arme zu greifen.
Kurzfristig sind laut Loosli keine Einschnitte am Hauptsitz in Stans geplant. Bei längerer Dauer der Krise könnten jedoch Kurzarbeit oder Stellenanpassungen über natürliche Fluktuation nötig werden.
Loosli hofft, dass die Politik «die US-Zölle so rasch wie möglich» reduziert, um den Wettbewerbsnachteil zu beseitigen.