Die Philippiner haben seit Jahren eine spezielle Art an Karfreitag Jesus Christus zu gedenken: streng Gläubige lassen sich hier selbst ans Kreuz nageln. Die Tradition soll die Sünden reinigen.
Karfreitag
Anlässlich der Kreuzigungen herrscht bei den Anwesenden Feststimmung am Karfreitag. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auf den Philippinen lassen sich Jahr für Jahr Gläubige am Karfreitag kreuzigen.
  • Die Selbstkasteiung soll die Sünden reinigen.
  • Die katholische Kirche heisst die Tradition weder gut, noch tut sie etwas dagegen.

Auf den Philippinen haben sich mehr als ein Dutzend streng gläubige Christen zum Karfreitag ans Kreuz nageln lassen. Im Dorf San Pedro Cutud wurde die blutige Zeremonie von Tausenden Schaulustigen verfolgt. Diese besondere Art der Erinnerung an die Leiden Jesu hat dort seit Jahrzehnten Tradition. Die Selbstkasteiung soll dazu dienen, sich von Sünden zu reinigen.

Die Philippinen sind das einzige Land in Asien mit einer mehrheitlich christlichen Bevölkerung, eine Folge der spanischen Kolonialzeit. Die katholische Kirche hat dort bis heute grossen Einfluss. Sie befürwortet die Kreuzigungen nicht, unternimmt aber auch nicht viel dagegen.

Zum 32. Mal gekreuzigt

In San Pedro Cutud, dem Zentrum der Karfreitags-Spektakel im Norden der Hauptstadt Manila, herrschte wie jedes Jahr Volksfeststimmung. An Ständen wurden Würstchen, Eis und kalte Getränke verkauft. Insgesamt liessen sich hier zehn Gläubige ans Kreuz nageln, einer davon zum 32. Mal.

Von den mehr als 100 Millionen Philippinern sind mehr als 80 Prozent katholischen Glaubens. Der Inselstaat ist – neben dem Vatikan – das einzige Land der Welt, in dem Scheidungen bis heute verboten sind (Nau berichtete).

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