Pfahlbauersiedlung im Sempachersee ist in einem schlechten Zustand
Die Überreste der Pfahlbauersiedlung beim Gammainseli in Sursee LU sind teilweise in schlechtem Zustand.

Die Reste einer Pfahlbauersiedlung beim Gammainseli in Sursee LU sind teilweise in einem schlechten Zustand. Dies haben Untersuchungen gezeigt.
Die Siedlung Gammainseli im Sempachersee gehört zum Unesco Weltkulturerbe. Ihr Zustand wurde im Oktober von der Unterwasserarchäologie der Stadt Zürich und der Kantonsarchäologie Luzern untersucht. Erste Ergebnisse liessen nichts Gutes erahnen, teilte die Kantonsarchäologie am Montag mit.
Im Pfahlfeld seien viele Pfähle herausgerissen, würden fehlen oder seien abgebrochen, hiess es in der Mitteilung. Die Ursache für den schlechten Zustand werde nun abgeklärt. In Frage kommen demnach sowohl menschliches Tun als auch natürliche Ursachen.
Suche nach Lösungen
Wenn mehr Klarheit herrscht, sollen Schutzmassnahmen erarbeitet werden.
Bei der durchgeführten Untersuchung handelte es sich um ein Pilotprojekt. Bis 2028 sollen alle bekannten Pfahlbaufundstellen im Sempacher- und Baldeggersee auf ihren Zustand und ihre Ausdehnung untersucht werden.
Die grösseren und kleineren Seen im Kanton Luzern haben eine Uferlänge von rund hundert Kilometern. An den Ufern wurden bislang 33 Orte entdeckt, an denen sich Pfahlbauersiedlungen befanden. Die Siedlungen wurden vor rund 3000 bis 6000 Jahren bewohnt.
Reiches Archiv der Geschichte
Dank der feuchten Umgebung seien sie ein reiches Archiv zum Leben der Menschen in der Jungsteinzeit und Bronzezeit, teilte die Kantonsarchäologie mit.
Zuerst waren im 19. Jahrhundert die Pfahlbauten im Sempacher- und Baldeggersee sowie im Wauwilermoos entdeckt worden. Erforscht seien sie aber kaum, teilte die Kantonsarchäologie mit.
In jüngster Zeit seien auch Fundstellen am Hallwiler-, Zuger- und Vierwaldstättersee zum Vorschein gekommen.
Drei Stellen im Kanton Luzern sind ins Unesco Weltkulturerbe «Prähistorische Pfahlbauten rund um die Alpen» aufgenommen worden.
Unesco-Weltkulturerbe in Gefahr
Neben der rund fünf Fussballfelder grossen Fundstelle Zellmoos-Gammainseli im Sempachersee sind dies Hitzkirch-Seematt im Baldeggersee und eine Fundstelle im Wauwilermoos. Insgesamt umfasst die Unesco-Liste 111 Pfahlbausiedlungen.






