Breitling-Chef enttäuscht: Warum nicht zurück zu 2 Prozent?
Die Zölle auf Schweizer Uhren sinken von 39 auf 15 Prozent. Für CEO Georges Kern ist das ein Signal für den Aufschwung – trotz kleiner Enttäuschung.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Breitling-Chef lobt den neuen Zoll-Deal, zeigt aber Enttäuschung über hohe Uhrenzölle.
- Schweizer Uhren seien «Swiss Made» und gefährdeten keine US-Arbeitsplätze, betont er.
- Der US-Markt laufe trotz temporärer Konsumzurückhaltung weiterhin stark.
Der neue Deal zeige, dass das «Team Switzerland» mit Unterstützung der Schweizer Wirtschaft Wirkung gezeigt habe, erklärte Kern auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.
Zugleich zeigte er sich leise enttäuscht darüber, dass die Schweizer Uhrenhersteller nicht ganz von den erhöhten Zöllen ausgenommen wurden und nicht mehr der ursprüngliche Zollsatz von zwei Prozent gilt.
«Unsere Produkte nehmen niemandem in den USA Arbeitsplätze weg», betonte Kern in seiner Stellungnahme. «Wir sind ausschliesslich Swiss Made und dies ist auch einer der Gründe, weshalb unsere Produkte auch in den USA gekauft werden.»
US-Markt entwickelt sich trotz Unsicherheit positiv
Derweil läuft der US-Markt laut dem Breitling-Chef «weiterhin sehr stark» mit «robustem» Wachstum. «Dank unserer breiten Präsenz in den USA blicken wir sehr zuversichtlich auf die weitere Entwicklung.
Die temporäre Konsumentenzurückhaltung, die wir im Herbst beobachtet haben, hing vor allem mit dem Government Shutdown zusammen, nicht mit den neuen Zöllen.»
Während Wochen blieben in den USA wegen eines Haushaltsstreits im Parlament grosse Teile der Regierungsgeschäfte geschlossen. Das führte unter US-Konsumentinnen und Konsumenten zu Unsicherheit.
Partnerschaft mit NFL soll weiteres Wachstum fördern
Da der Shutdown inzwischen beendet ist, erwartet Kern in den USA eine «zügige Erholung». Er geht dabei für Breitling von einer Rückkehr zu zweistelligen Wachstumsraten aus.
Unterstützend dürfte die mit der US-amerikanischen Football-Profiliga NFL eingegangene Partnerschaft wirken, sagte er weiter.
Die Schweiz und die USA hatten am Freitag eine Absichtserklärung für die Senkung der Zölle bekanntgegeben. In der Vereinbarung sind unter anderem auch hohe Investitionen von Schweizer Firmen in den USA vorgesehen.
Noch ist der Deal aber nicht unterzeichnet. Nach Inkrafttreten würde der gleiche Zollsatz wie bei der EU gelten.













