Pedro Costa gewinnt Goldenen Leoparden in Locarno
Der Goldene Leopard geht dieses Jahr an einen portugiesischen Film: Pedro Costa wurde für sein Werk «Vitalina Varela» ausgezeichnet.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Film «Vitalina Varela» gewinnt am Locarno Filmfestival den Goldenen Leoparden.
- Als beste Darsteller werden Vitalina Varela und Regis Myrupu ausgezeichnet.
Der portugiesische Film «Vitalina Varela» des Locarno-Rückkehrers Pedro Costa holt am Filmfestival von Locarno den Goldenen Leoparden. Der Preis für die beste Darstellerin geht an denselben Film. Der einzige Schweizer Beitrag ging leer aus.
Die Internationale Jury unter der Leitung von Catherine Breillat gab die Preisträger am Samstagnachmittag in Locarno bekannt.
Überreicht werden die Leoparden am Abend auf der Piazza Grande.
Golden Leopard – Grand Prize of the City of Locarno to the best film
— Locarno Film Festival (@FilmFestLocarno) August 17, 2019
VITALINA VARELA by Pedro Costa, Portugal#Locarno72 pic.twitter.com/VUiUK4vOSf
Magischer Bilderrausch
«Vitalina Varela» – so heisst auch die Hauptdarstellerin – gehörte bei Filmkritikern zu den Favoriten für den Goldenen Leoparden.
Der langsame und fast ausschliesslich in der Dunkelheit gedrehte Film besticht durch einen geradezu magischen Bilderrausch. Auch die Leistung der Protagonistin ist herausragend.
Im Mittelpunkt steht eine 55-jährige Kapverdin, die Jahrzehnte auf einen Flug nach Lissabon wartete. Sie kommt aber erst drei Tage nach der Beerdigung ihres Mannes in Portugal an. Dort muss sie sich den Angelegenheiten ihres verstorbenen Mannes widmen und sich der tristen Realität im Armenviertel stellen.
Pedro Costa bereits 2014 Preisträger
Pedro Costa ist in Locarno kein Unbekannter. Der heute 60-jährige Regisseur gewann bereits 2014 mit «Cavalo Dinheiro» einen Silbernen Leoparden für die beste Regie.
Mit einem Spezialpreis zeichnet die Jury das südkoreanische Drama «Pa-go» von Park Jung-bum aus. Darin trifft eine auf eine Insel versetzte Polizistin auf eine junge Frau, die von den Dorfbewohnern missbraucht wird.
Der Leopard für die beste Regie geht an den Franzosen Damien Manivel für «Les enfants d' Isadora». Er zeigt darin die universelle Kraft der Kunstform anhand der Choreographie «Mother».
Vitalina Varela und Regis Myrupu als beste Darsteller
Nebst der Auszeichnung für die Schauspielerin Vitalina Varela geht der Leopard für die beste männliche Rolle an Regis Myrupu. Er spielte die Hauptrolle im Spielfilm «A Febre».

Mit einer besonderen Erwähnung bedachte die Internationale Jury zwei weitere Filme: die indonesisch-malayisch-französische Produktion «Hiruk-Pikuk si al-kisah» sowie das italienisch-argentinische Drama «Maternal».
Schweizer Film nicht berücksichtigt
Keine Berücksichtigung fand der einzige Schweizer Vertreter im Internationalen Wettbewerb: Das Drama «O Fim do Mundo» des Westschweizers Basil Da Cunha.
In der Sektion Cineasti del presente geht der Hauptpreis an «Baafum Nafi» von Mamadou Dia. Für seinen Spielfilmerstling über einen Bruderzwist erhielt der Senegalese zudem den Swatch First Feature Award.