Pascal Broulis zeigt sich über die Zukunft der Nachrichtenagentur Keystone-SDA besorgt und fordert eine zusätzliche Förderung durch die Kantone.
Der Waadtländer Staatsrat mit Finanzdirektor Pascal Broulis budgetiert für 2020 eine schwarze Null. (Archivnild)
Der Waadtländer Staatsrat mit Finanzdirektor Pascal Broulis budgetiert für 2020 eine schwarze Null. (Archivnild) - sda - Keystone/SALVATORE DI NOLFI
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Pascal Broulis schlägt vor, dass auch Kantone Medien fördern.
  • Dies parallel zu den Massnahmen des Bundes.
  • Eine direkte Finanzhilfe hält er aber für suboptimal.

Neben dem Bund sollen auch die Kantone Medienförderung betreiben. Dies schlägt der Waadtländer FDP-Staatsrat Pascal Broulis in einem Interview vor. Die Situation der Medien sei kritisch, sagte er der Westschweizer Zeitung «Le Temps» vom Montag.

Umgesetzt werden könnte eine solche kantonale Unterstützung etwa durch Beiträge an die Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Dies erklärte der Präsident der ch Stiftung für eidgenössische Zusammenarbeit. Dies ist eine interkantonale Organisation, die sich für die Förderung des föderalistischen Staatsgedankens engagiert.

Der Bund arbeitet bereits an zusätzlichen Massnahmen zur Unterstützung der Medien. Gleichzeitig glaubt Pascal Broulis, dass diese Aufgabe auch den Kantonen obliegt. Kultur, Bildung und Ausbildung würden in ihre Zuständigkeit fallen, sagte der Waadtländer Finanzdirektor.

Pascal Broulis ist besorgt

Broulis äusserte sich besorgt über die Lage bei der Schweizer Nachrichtenagentur. «Ich glaube, dass wir über die Zukunft von Keystone-SDA diskutieren müssen. Dies, um die Existenz einer Agentur mit gleicher inhaltlicher Qualität in den drei Sprachregionen zu gewährleisten.»

Damit das «Schweizer Politik-Modell» funktioniere, müssten die Bürgerinnen und Bürger auch über die anderen Landesteile Bescheid wissen. Hier spiele Keystone-SDA als Informationsanbieter eine wichtige Rolle.

Postulat in der Waadt

Die Waadtländer Regierung muss sich im Rahmen eines im Kantonsparlament eingereichten Postulats mit dem Thema Medienförderung befassen. Neben einer möglichen Unterstützung der nationalen Nachrichtenagentur sind auch indirekte Finanzhilfen für Medien im Kanton Teil der Diskussion. Die Schlussfolgerungen sollen Anfang nächsten Jahres veröffentlicht werden, sagte Broulis.

Der Kanton Bern befasst sich derzeit ebenfalls mit dem Thema Medienförderung. Namentlich im Hinblick auf die Keystone-SDA, die in Bern und Biel je ein Büro unterhält.

Digitaler Wandel

Der digitale Wandel sei eine grosse Herausforderung für Zeitungen, sagte Broulis. Um Verlagen zu helfen, hält es der Staatsrat für «nützlich», sie von den von der Post erhobenen Vertriebskosten zu befreien. Für Broulis soll bei der Medienförderung der Schwerpunkt auf indirekten Massnahmen liegen. Direkte Finanzhilfen seien «heikel», weil sie das Problem der Abhängigkeit aufwerfen würden.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Regierung