Dario Muzzin gehörte während zwei Jahren zur Päpstlichen Schweizergarde. Jetzt macht der ehemalige Gardist seine Homosexualität bekannt.
Päpstliche Schweizergarde
Die Päpstliche Schweizergarde bei einer Vereidigung im Jahr 2004. (Symbolbild) - keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein ehemaliger Schweizergardist macht seine Homosexualität öffentlich.
  • Dario Muzzin will damit ein Zeichen gegen «Heuchelei und Schizophrenie im Vatikan» setzen.

Dario Muzzin bricht ein Tabu: Der ehemalige Gardist der Päpstlichen Schweizergarde macht seine Homosexualität öffentlich. Angestossen vom Segnungsverbot für homosexuelle Paare will der 28-Jährige «ein Zeichen gegen die anhaltende Heuchelei und Schizophrenie im Vatikan» setzen. Das sagt der Katholik aus Brunnen gegenüber dem Tagesanzeiger.

In den Jahren 2014 bis 2016 diente Muzzin im Vatikan. Mit seinem Outing wolle er sich nicht rächen. Doch es störe ihn, «wenn man dort zu sein vorgibt, was man nicht ist.» Nie habe er unter Gardisten über seine Homosexualität gesprochen, ein «absolutes Tabuthema» sei es.

Einladungen von Monsignori

Trotzdem habe es gerade auch Monsignori gegeben, die schwul waren. Oft habe man sie an homophoben Äusserungen identifizieren können. Einige hübsche Gardisten hätten dann auch Einladungen und Geschenke erhalten, sogar überraschende Beförderungen seien erfolgt.

Als Mitglied der Päpstlichen Schweizergarde hatte Dario Muzzin dennoch eine gute Zeit gehabt. Nach zwei Jahren habe er sich dann aber nicht mehr verstellen und «wie die vielen heuchlerischen Monsignori enden wollen».

Päpstliche Schweizergarde: Folgen für homosexuelle Mitglieder

Das Outing wird demnächst wohl Folgen für Dario Muzzin haben. So könnte er aus der Vereinigung der ehemaligen Schweizergardisten ausgeschlossen werden.

Trotz allem ist Muzzin ein gläubiger Katholik geblieben. Doch «solange die Kirche so homophob ist, werde ich mich nicht in ihr engagieren».

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

SchizophrenieGeschenkeVatikan