In Palma de Mallorca ist Airbnb ab diesem Sommer verboten. Auch in der Schweiz sieht der Mieterverband Schwierigkeiten mit Airbnb und fordert Massnahmen.
Natalie Imboden vom Mieterverband zum Airbnb-Verbot auf Mallorca. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Palma de Mallorca ist Airbnb ab Sommer 2018 verboten.
  • Auch in der Schweiz erkennt der Mieterverband wegen Airbnb Probleme.

Palma de Mallorca hat genug: Am Donnerstag wird der Stadtrat der privaten Vermietung von Wohnungen an Touristen wohl den Riegel vorschieben. Natalie Imboden, die Generalsekretärin des Mieterverbandes, kann die Behörden in Palma de Mallorca verstehen: «Es ist eine Gegenreaktion auf eine verfehlte Entwicklung von Airbnb, da sich die Einheimischen die Wohnungen nicht mehr leisten können.»

Kontrollen gefordert

Auch in der Schweiz beobachtet Imboden dieselbe Entwicklung. Eigentlich findet sie Airbnb etwas Gutes: «Die Ursprungsidee, dass Privatpersonen ihre Wohnung oder ein Zimmer an andere Privatpersonen für kurze Zeit untervermieten, finde ich sinnvoll.»

In letzter Zeit habe sich Airbnb aber in eine völlig andere Richtung entwickelt: «Es gibt kommerzielle Anbieter, die ganze Häuser in der Stadt mittels Airbnb vermieten.» Die Einheimischen, die die Wohnung für 365 Tage im Jahr mieten müssen, können sich diese Preise nicht leisten und werden aus ihrer eigenen Stadt verdrängt.

Der Mieterverband fordert deshalb, dass die kommerziellen Anbieter vermehrt kontrolliert werden. Anderer Ansicht ist der Hauseigentümerverband: Es brauche keine neuen Regulierungen, denn «die Online-Plattformen für Beherbergungsdienstleistungen stellen eine interessante zusätzliche Vermittlungsmöglichkeit dar.»

Interview mit Natalie Imboden vom Mieterverband. - Nau

Airbnb ist toll

Kein Grund zur Sorge sieht FDP- Christian Wasserfallen. Die Situation zwischen der Schweiz und Palma de Mallorca könne man nicht miteinander vergleichen. «In Mallorca will man gegen den Massentourismus vorgehen, der ausser Rand und Band geraten ist.»

Der FDP-Politiker sieht, dass es in den Schweizer Städten immer weniger Wohnraum gibt. Dies schiebt er jedoch nicht auf Airbnb zurück, sondern viel mehr auf «zu einengende Gesetze, wie Baugesetze oder das neue Raumplanungsgesetz.»

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