Palästina-Böller: Berner Polizisten haben immer noch Hörschäden
Die Krawall-Demo von Bern hat für einen Polizisten weiterreichende Folgen: Er hat sein Hörvermögen nach den Böllern noch nicht vollständig zurückerlangt.

Das Wichtigste in Kürze
- Vor zehn Tagen ist in Bern eine unbewilligte Palästina-Demo eskaliert.
- Insgesamt 18 Polizisten wurden bei den Ausschreitungen verletzt.
- Nun kommt raus: Mindestens ein Polizist kämpft immer noch mit seinem Hörvermögen.
Vor rund zehn Tagen ist in Bern eine unbewilligte Palästina-Demo eskaliert.
Die Kundgebung artete in massive Gewalt und Zerstörung aus. 18 Polizisten und mehrere Demonstranten wurden verletzt. Der Sachschaden geht in die Millionenhöhe.
Knalltrauma wegen Böller der Palästina-Demonstranten
Nau.ch weiss: Mindestens ein Polizist leidet noch immer unter den Verletzungen, die er an der Demonstration erlitten hatte.
In seiner Nähe sind Böller der Palästina-Demonstranten explodiert, der Mann erlitt ein Knalltrauma.
Die Kantonspolizei Bern bestätigt auf Anfrage: «Die betroffenen Mitarbeitenden haben ihr Hörvermögen noch nicht vollständig zurückerlangt.»
Gemäss Informationen von Nau.ch beträgt der Gehörverlust bei einem Polizisten noch immer bis zu 20 Prozent.
Grosse Belastung für die Polizei – auch psychisch
Der Gesundheitszustand der entsprechenden Personen müsse beobachtet werden, so die Kapo. Denn: «Insbesondere bei den verletzten Personen mit Knalltrauma kann das Verletzungsbild noch nicht genauer eingeschätzt werden.»
Immerhin: Die Polizisten konnten das Spital noch am Wochenende der Demonstration wieder verlassen und sind an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt.
Der Einsatz hallt beim Berner Polizeichor nicht nur aufgrund der Verletzungen nach.
«So ein Einsatz fordert auch erfahrene Polizeimitarbeitende – auch psychisch», sagt Adrian Wüthrich zu Nau.ch. Wüthrich ist Präsident des Polizeiverbands Bern-Kanton.
Polizisten bis zu 19 Stunden im Einsatz
Teilweise habe die Arbeitszeit gewisser Kolleginnen und Kollegen am Tag der Demonstration 19 Stunden betragen. «Das braucht einiges an Regenerationszeit.»
Bereits zwei Tage nach der Demonstration verurteilte der Polizeiverband Bern-Kanton in einer Mitteilung mit scharfen Worten.
«Gewalt gegen Polizei und Rettungskräfte darf niemals als normal betrachtet werden und muss verurteilt werden», liess sich Wüthrich zitieren.
Und weiter steht in der Mitteilung: «Die Täter müssen bestraft werden.»
Anzeigen gegen mehrere Demonstranten möglich
Die Möglichkeit für eine Bestrafung besteht: 536 Personen konnten kontrolliert und identifiziert werden.
Gemäss Polizei müssen die kontrollierten Personen teilweise mit einer Anzeige rechnen. Im Raum stehen die Straftatbestände Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch, Körperverletzung und Brandstiftung.
Wie sich der Gesundheitszustand der verletzten Polizisten entwickelt, bleibt indes abzuwarten.












