Es ist bekannt, dass Pablo Picasso den Altmeister El Greco bewunderte. Den beiden Künstlern ist jetzt im Kunstmuseum Basel eine Ausstellung gewidmet.
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Die Ausstellung von Pablo Picasso und El Greco im Kunstmuseum Basel. (KEYSTONE/Georgios Kefalas) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Künstler El Greco war rund 300 Jahre vor Pablo Picasso tätig.
  • Oftmals werden die beiden aber miteinander in Verbindung gebracht.
  • Im Kunstmuseum Basel haben sie jetzt eine gemeinsame Ausstellung.

Pablo Picasso war ein grosser Bewunderer des über 300 Jahre vor ihm tätigen Altmeisters El Greco. Das Kunstmuseum Basel zeigt nun in einer ausführlichen Gegenüberstellung, wie sehr sich diese Hingabe in Picassos Werk niedergeschlagen hat.

Die inhaltlichen und formalen Parallelen sind frappant: Picassos intimes Frühwerk «Das Begräbnis des Casagemas (Evokation)» von 1901 ist augenscheinlich inspiriert vom Gemälde «Anbetung des Namens Jesu». Dieses hatte der Altmeister Doménikos Theotokopulos, besser bekannt als El Greco, 1577/1579 geschaffen.

Nur dass Pablo Picasso die religiösen Verzückungen in El Grecos Himmelsebene karikierte, indem er sie zur Bordellszene umwandelte.

Dass der junge Pablo Picasso dem Altmeister geradezu nacheiferte, ist bekannt. Und in der frühen rosa und blauen Periode auch hinlänglich und seit langem belegt. Es ist erstaunlich, dass die Wahlverwandtschaft in über 300 Jahre Kunstgeschichte noch so von einem Museum gezeigt wurde.

Einleuchtende Assoziationen

Das Kunstmuseum hat rund 30 Bildpaare zu faszinierenden Dialogen zusammengestellt. Museumsdirektor Josef Helfenstein spricht im Katalog von einer «experimentellen und zuweilen assoziativen Analyse». Diese kommt aber stets absolut einleuchtend herüber.

Das zeigt sich zum Beispiel gut in einem Selbstbildnis von 1901. Es ist in der Ausstellung einem Porträt von El Greco gegenübergestellt.

Das Faszinierende an der Ausstellung «Picasso - El Greco» im Kunstmuseum Basel ist, dass die künstlerischen Dialoge weitergezogen werden. Auch in späteren Schaffensphasen Picassos, in denen er sich als Pionier der Moderne unsterblich machte. Und die nicht unbedingt mit Altmeister-Werken in Verbindung gebracht werden.

Pablo Picasso: Erfindung des Kubismus von El Greco inspiriert

So beruft sich Picasso höchstpersönlich bei seiner Erfindung des Kubismus auf El Greco als einer Urväter des Kubismus. Dies wird bei El Grecos expressivem und in typischer Art langgezogenen Bildnis des heiligen Bartholomäus von 1610/1614 nachvollziehbar. Ebenso die Tatsache, dass Zeitgenossen von damals den Maler quasi für verrückt erklärt hatten.

Ein Höhepunkt der Ausstellung ist die Gegenüberstellung der «Büssenden Magdalena» von 1580/1585 und dem kubistischen Gemälde «Nu assis» von 1909/1910. Es scheint, dass Picasso das Werk El Grecos richtiggehend verschlungen hat. Dies, um es in der kubistischen Zersplitterung wieder auferstehen zu lassen.

Damit noch nicht genug: Auch im Spätwerk bleibt Picasso den Altmeistern verbunden. Das weist der Künstler in einem wunderbaren Bild «Der Musketier» von 1967 explizit aus. Auf der Rückseite nennt er sich mit Bezug auf El Greco, Rembrandt und Velasquez «Domenico Theotocopulos van Rijn da Silva».

Die Ausstellung «Picasso - El Greco» dauert bis 25. September.

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