Die Rhätische Bahn hat zu wenig Lokführer, die BLS zu viele. Die Lösung: Zehn Berner Lokführer fahren die nächsten zwei Jahre durchs Bündnerland.
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Zehn Aushilfslokführer von der BLS sollen der Rhätischen Bahn helfen, den Personalmangel zu bewältigen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die BLS stellt der Rhätischen Bahn vorübergehend zehn Lokführer zur Verfügung.
  • Im Bündnerland fehlt es an Lokführern, während es im Bernbiet einen Überbestand gibt.
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Der Rhätischen Bahn fehlt es an Lokführern. Die Situation ist so ernst, dass das Bündner Transportunternehmen einen Teil des Zugbetriebs mit Bussen abwickeln muss. Zwar hat die RhB ihre Ausbildungskapazität verdoppelt. Dies behebt den jetzt bestehenden Engpass aber nicht.

Hilfe kommt nun aus dem Kanton Bern: Zehn Lokführer der Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn (BLS) helfen für zwei Jahre im Bündnerland aus. Entlöhnt werden sie weiterhin vollständig von der BLS.

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Die Rhätische Bahn kämpft mit einem Lokführermangel und musste bereits einen Teil des Bahnbetriebs auf Busse umstellen.
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Nun schickt das Berner Bahnunternehmen BLS vorübergehend zehn Lokführer zur RhB. Dies ist möglich, weil sie einen Überbestand hat.
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Der Leiter Zug- und Lokpersonal, Roger Bhend, hätte sonst seine Leute in unbezahlten Urlaub schicken müssen.
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Lokführer Lukas Blatter freut sich auf die neue Herausforderung im Bündnerland.

Von der Lokführer-Leihgabe profitiert auch die BLS – sie weist momentan einen leichten Personalüberbestand auf. Der Leiter Zug- und Lokpersonal, Roger Bhend, erklärt in der SRF-Sendung «Schweiz aktuell»: «Ich hätte sonst meine Leute Überzeit abbauen lassen und sie in unbezahlten Urlaub schicken müssen.»

Die Personalplanung werde nach einem Mehrjahresplan gemacht. Das Unternehmen habe bewusst mit einem kleinen Überbestand geplant, so Bhend. «Im letzten Herbst zeigte sich jedoch, dass gerade im Güterverkehr weniger Züge fahren, als wir angenommen hatten.»

Berner Lokführer: «Tut gut, aus der Komfortzone herauszukommen»

Der Berner Lukas Blatter ist einer der Aushilfslokführer und freut sich auf die neue Herausforderung. «Es tut jedem gut, aus der Komfortzone herauszukommen», sagt er im Beitrag. Er wolle nicht in zehn Jahren sagen: «Ach, hätte ich doch damals nur.»

Fahren Sie gerne mit dem Zug?

In den Führerstand können die neuen Arbeitskräfte aber noch nicht. Sie müssen zuerst eine fünfmonatige Ausbildung absolvieren.

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