Nick Hayek: Sogar Bundesräte kaufen 39-Prozent-Zoll-Uhr von Swatch
Nick Hayek findet, die Schweiz müsse im Zoll-Streit mehr Rückgrat zeigen. Trotz seiner Provokation verkauft er seine Zoll-Uhr sogar an Bundesräte.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Swatch-Chef provoziert mit einer 39-Prozent-Zoll-Uhr den Bundesrat.
- Doch: Sogar Bundesräte kaufen offenbar die provokante Zoll-Uhr.
- Die hohe Nachfrage führt zu Sonderschichten.
Swatch-Chef Nick Hayek bläst nach dem Zoll-Debakel zum Angriff auf den Bundesrat. Das neue Swatch-Modell «What if...tariffs?» zeigt auf dem Zifferblatt die Zahlen 3 und 9 vertauscht – eine Anspielung auf den US-Zollsatz von 39 Prozent.
«Wir senden die Message: Die Schweiz ist schwach, und sie gibt sofort nach. Wir sind leicht in Panik zu versetzen», erklärte Hayek der «Schweiz am Wochenende».
Nick Hayek kritisiert Bundesrat – Bundesräte kaufen Zoll-Uhr
Nun berichtet «CH Media»: Sogar zwei Bundesräte sollen die Zoll-Uhr von Swatch gekauft haben. Offenbar handelt es sich dabei um Wirtschaftsminister Guy Parmelin und ein weiteres Mitglied der Landesregierung.
Aus den jeweiligen Umfeldern heisst es lediglich, die Uhr gefalle – ein politisches Signal solle damit nicht verbunden sein. Offiziell will man den Kauf aber nicht kommentieren.
Verkaufspreis der Uhr: 139 Franken.
Und auf der Werbung steht: «Hopefully, just a limited edition» – hoffentlich nur eine limitierte Edition. Was sich auf die hoffentlich baldige Abschaffung der Mega-Zölle bezieht.
Schon kurz nach Präsentation war die erste Serie in den Läden vergriffen. «Die Uhr ist abgegangen wie eine Rakete», sagt Nick Hayek gegenüber «CH Media».
Swatch-Mitarbeiter müssen wegen Zoll-Uhr Sonderschichten leisten
Die erste Serie sei bereits vergriffen. Doch Nachschub soll folgen.
Die hohe Nachfrage bedeutet: Sonderschichten in der Nacht und am Wochenende!
Die Lancierung war bewusst als «positive Provokation» gedacht. Hayek wollte damit den Umgang der Schweiz mit den USA kritisieren.
Bundesrat gibt laut Hayek schwaches Bild
Der Swatch-Chef wirft dem Bundesrat vor, im Zollstreit «duckmäuserisch» zu agieren und der Schweiz ein schwaches Bild zu geben.

Die Nau.ch-Leserschaft gibt Nick Hayek in diesem Punkt recht. In einer nicht-repräsentativen Umfrage gaben 89 Prozent an, dass die Schweiz «viel mehr Rückgrat» zeigen müsse.