Neues Modell ermöglicht Pharmaunternehmen Forschung mit Spitaldaten
Anonymisierte Spitaldaten stehen Pharmaunternehmen jetzt für Forschungszwecke zur Verfügung. Und das, ohne dass persönliche Patientendaten offengelegt werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Pharmafirmen erhalten künftig Zugang zu Spitaldaten aus der Schweiz für Forschungszwecke.
- Persönliche Patientendaten bleiben den Unternehmen dabei jedoch vorenthalten.
- Die Analysen übernimmt anonymisiert das Netzwerk für personalisierte Gesundheit.
Pharmaunternehmen können nun Daten aus Schweizer Spitälern für Forschungszwecke nutzen.
Allerdings werden den Unternehmen keine persönlichen Patientendaten übermittelt – die Analysen erfolgen anonymisiert durch das Schweizer Netzwerk für personalisierte Gesundheit.
Möglich mache dies ein neues Modell für öffentlich-private Zusammenarbeit, teilte das Netzwerk Swiss Personalized Health Network (SPHN) am Dienstag mit.
Die dem Netzwerk angeschlossenen Spitäler verfügen laut SPHN über klinische Daten von über 700'000 Patientinnen und Patienten.
Diese Datenbasis soll nun für Forschungszwecke genutzt werden. Diese haben ihre Einwilligung gegeben, dass ihre Daten für die Forschung verwendet werden dürfen.
Modell erlaubt Pharmaforschung ohne direkten Datenzugriff
Das vom SPHN entwickelte Modell ermöglicht es Pharmafirmen, Forschungsfragen mit Spitaldaten zu bearbeiten. Dabei erhalten sie keinen direkten Zugang zu den effektiven Patientendaten.
Das erste Projekt dieser Art untersuche einen Risikofaktor für Herz-Kreislaufkrankheiten. Der Pharmakonzern Novartis habe eine entsprechende Forschungsanfrage eingereicht.
Die Kantonsspitäler Aarau und das Universitätsspital Basel haben die erforderlichen Daten an das SPHN übermittelt. Das Netzwerk führt nun die Analyse durch.
Novartis wird laut dem Netzwerk eine Zusammenfassung der Ergebnisse erhalten. Personenbezogene Daten werden nicht weitergegeben.