Pharma-Aktien geben in Asien nach Trumps Zoll-Ankündigung nach
US-Präsident Donald Trump verunsichert die Pharmaindustrie mit angekündigten 100-Prozent-Zöllen auf Arzneimittelimporte – Schweizer Titel geraten unter Druck.

Dem Schweizer Aktienmarkt könnte ein volatiler Wochenschluss bevorstehen. US-Präsident Donald Trump hat in der Nacht auf Freitag Zölle von 100 Prozent auf Arzneimittelimporte in die Vereinigten Staaten ab dem 1. Oktober angekündigt. Dies setzte Pharmatitel von Indien bis Australien am Morgen bereits unter Druck.
Trump kündigte an, diese auf alle «Marken- oder patentgeschützten Medikamente» zu erheben, sofern diese nicht in den USA produziert werden. Unklar ist zum aktuellen Zeitpunkt, ob die Massnahme auch Generika betreffen werden. Darüber hinaus sollen ab Oktober Importzölle von 25 Prozent auf alle schweren Lastwagen sowie auf Möbel erhoben werden.
Für den Schweizer Aktienleitindex SMI zeichnet sich aktuell beim Broker IG zwar eine nahezu unveränderte Eröffnung ab. Allerdings werden Einzeltitel wie etwa Novartis bereits deutlich tiefer indiziert.
Sie würden damit Branchenkollegen wie Sun Pharmaceutical, Cipla, Dr Reddy's, Lupin oder Biocon folgen, die an der Börse in Bombay bereits deutlich einbrachen. In Tokio verloren Daiichi Sankyo an Boden und in Sydney sank die Biotechfirma CSL ebenfalls überdurchschnittlich stark.
Ziel: Verlagerung der Produktion nach USA
Mit den Zöllen verfolgt Trump das Ziel, dass die Firmen die Produktion ihrer Arzneien in die USA verlagern. Zudem verlangt der Republikaner von der Pharmabranche tiefere Medikamentenpreise.
Wie genau die beiden Basler Schwergewichte Novartis und Roche reagieren werden, ist aktuell noch unklar. Immerhin hatten beide Konzerne angekündigt, Milliarden in den USA investieren zu wollen.
Die Schweizer Wirtschaft würden solche Zölle vermutlich schwer treffen. Aktuell machen Pharmaexporte etwa die Hälfte aller Ausfuhren in die USA aus. Bislang unterlagen sie nicht dem Zollsatz von 39 Prozent, den die USA auf Waren aus der Schweiz erhebt.