Neuenburg erstattet Anzeige wegen gestohlener Skulptur von de Pury
Die Stadt Neuenburg erstattet Anzeige wegen Diebstahl einer umstrittenen Skulptur.

Die Stadt Neuenburg hat Anzeige wegen des Diebstahls einer Skulptur des umstrittenen Bankiers und Wohltäters David de Pury erstattet. Die Höhe des Schadens wurde nicht bekannt gegeben, die Ermittlungen zur Täterschaft laufen.
Die Skulptur sei nicht versichert, «wie es bei allen Werken im öffentlichen Raum der Fall ist», sagte die Kommunikationsbeauftragte der Stadt Neuenburg, Sophie Schneider, am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Versicherungen lehnten es ab, solche zu übernehmen, da die Risiken von Sachbeschädigung, Diebstahl oder Wetterschäden zu hoch seien, fügte Schneider hinzu.
Die vor einer Woche gestohlene Skulptur «Great in the concrete» des Genfer Künstlers Mathias Pfund wurde 2022 in Neuenburg eingeweiht.
Die Bronzeskulptur zeigt David de Pury auf dem Kopf stehend und mit dem Kopf in einem Betonsockel steckend. Sie stand neben der grossen, 1855 errichteten Statue von de Pury auf einem zentralen Platz in der Innenstadt von Neuenburg. Sie war im Rahmen der Erinnerung an die koloniale Vergangenheit der Stadt aufgestellt worden.
Vandalismus trifft auch andere Denkmäler
Die grosse Statue von David de Pury, einem Bankier und Händler, der sein Vermögen zum Teil mit Sklaverei gemacht hatte, war verpönt und wurde im Juli 2020 mit roter Farbe besprüht.
In der Stadt Neuenburg haben unbekannte Täter Anfang August eine Reihe von Vandalenakten verübt. Mehrere Gebäude und Denkmäler der Stadt wurden mit Sprayereien verunstaltet.
Im Zusammenhang mit den Dutzenden Graffitis in der Stadt Neuenburg und in Marin NE wurden zehn Strafanzeigen erstattet. Die unbekannten Täter hatten insbesondere die Stiftskirche, das Ethnografische Museum und eine Ladestation für Elektroautos in Marin verunstaltet.
Die Beseitigung der Schmierereien sei für die Stadt Neuenburg auf mehrere zehntausend Franken geschätzt worden, sagte die Kommunikationsbeauftragte Schneider. Die meisten Graffitis und Slogans seien bereits beseitigt worden.
Beim Ethnografischen Museum und bei der Stiftskirche seien die Arbeiten heikler. Sie würden noch bis zu drei Wochen in Anspruch nehmen, so Schneider.