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Bern: Mutter lässt jungen Bub in Porno-Leibchen rumlaufen

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Bern,

Ein Berner Bub trägt eine Porno-Marke auf dem Rücken. Ein Experte zeigt sich schockiert. Eltern nehmen so ihre Verantwortung nicht wahr.

Pornhub
Ein junger Bub trägt in Bern das Pornhub-Logo auf dem Rücken. - Nau.ch-Leserreporterin

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Berner Mutter lässt ihren Sohn in einem Pornhub-Leibchen rumlaufen.
  • Ein Experte warnt vor den negativen Folgen für Kinder.
  • Der Ursprung des fragwürdigen Leibchens liegt in Thailand.

Beatrice Keller* ist schockiert, was sie in ihrer Mittagspause mitten auf Berns Strassen beobachtet. Vor ihr läuft in Begleitung seiner Mutter ein junger Bub in einem Fussball-Leibchen. Sein Alter schätzt sie auf maximal zehn Jahre.

So weit, so gut. Doch dann entdeckt sie einen mehr als fragwürdigen Schriftzug auf dem Kleidungsstück. Auf dem Trikot ist doch tatsächlich Pornhub als Sponsor aufgeführt – die meistbesuchte Pornoseite der Welt.

Wie bitte?

Keller ist empört. «Wie kann man seinem Sohn nur ein solches Leibchen anziehen? Das geht gar nicht!»

Lustiger Fauxpas oder ernstzunehmender Fehltritt?

Keller ist mit ihrer Kritik nicht alleine.

Eltern stehen bei Kleidung ihrer Kids in der Verantwortung

Matthias Obrist, Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Kinder- und Jugendpsychologie, sagt auf Anfrage von Nau.ch: «Das ist in jedem Fall unangemessen und instrumentalisiert Kinder für ein Anliegen, das nicht ihres ist. Es liegt in der Verantwortung der Eltern, der Erziehenden und der Industrie, dass das nicht geschieht.»

Er stellt klar: «Eltern müssen wissen oder es in Erfahrung bringen, wofür Marken und Signete stehen, die ihre Kinder tragen.»

Experte warnt Kinder und Jugendliche vor Porno-Seiten

Zwar wüssten viele Kinder vieles noch nicht – die meisten wohl auch nicht die Bedeutung von Pornhub. Allerdings: «Es ist bekannt, dass Jugendliche leider oft ihren ersten Kontakt zu Sexualität via einschlägige Pornografie-Seiten über das Internet haben.»

Obrist warnt: «Das führt zu falschen Bildern und Vorstellungen sowie Erwartungen.» Diese seien im Rahmen der Aufklärung und einer normalen sexuellen Entwicklung schwierig zu korrigieren.

Insofern sei es «unangemessen», wenn Kinder mit Porno-Marken konfrontiert werden. «Wenn es doch vorkommt, dann sind Eltern und andere Erziehende wie zum Beispiel das Schulpersonal aufgefordert, den Kontakt in den richtigen Kontext zu stellen und zu erklären.»

Ist der Jugendschutz streng genug, wenn es um pornografische Inhalte im Netz geht?

Allerdings: «Wenn es die Eltern noch bestärken und unterstützten, dass ihre Kinder solche Signete tragen, nehmen sie ihre Verantwortung nicht wahr.»

Dazu komme: Das Tragen könne für das Kind negative Konsequenzen haben. «Ein Kind kann blossgestellt, ausgelacht oder schief angesehen werden. So dass es sich schämt oder nicht weiss, was lost ist.»

Gleichzeitig sei es auch vorstellbar, dass ein Jugendlicher wisse, was er mit dem Tragen eines solchen Shirts tut und provozieren will. «Auch dann ist das Tragen pornografischer Signete daneben.»

Thais bedruckten wegen Porno-Blockade Leibchen

Nau.ch-Recherchen zeigen: Beim Pornhub-Leibchen handelt es sich keinesfalls um ein offizielles Trikot. Bei der Frage nach dem Ursprung des fragwürdigen Kleidungsstücks muss man seinen Blick nach Thailand richten.

2020 sperrte die thailändische Regierung fast 200 Porno-Seiten. Darunter eben auch Pornhub.

Grund: Mit einem neuen Cyberkriminalitäts-Gesetz wurden sämtliche Porno- und Glücksspiel-Seiten illegal.

Infolgedessen kam es nicht nur zu Protesten, sondern die Thais klebten den öffentlichen Raum auch mit Pornhub-Stickern voll. Die Message war klar: Die Bevölkerung wünschte sich die Porno-Plattform zurück.

Und nicht nur das: Einige druckten das Logo auch auf Sportbekleidung.

Thai-Trikot kann auf Bangkoker Markt gekauft werden

Nau.ch fand auf Facebook das Video einer Frau, die im genau gleichen Thailand-Leibchen wie der Berner Bub posiert. Gekauft habe sie dieses auf einem Markt im Nong-Khaem-Bezirk in Bangkok.

Porno
Das Porno-Leibchen stammt ursprünglich aus Thailand. - Screenshot Facebook

Wie ein solches Leibchen in die Schweiz gelangt ist, ist nicht bekannt. Klar ist nur: Das Shirt richtete sich im Verkauf nicht an Kinder.

Übrigens: Gebracht hat den Thais der Porno-Protest nichts. Die Seiten sind im Königreich noch immer gesperrt und nur über Umwege zu erreichen.

* Name von der Redaktion geändert.

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