An einem Prozess wegen mutmasslichem Kindsmissbrauch in Thailand hat eine Freiburger Staatsanwältin eine Freiheitsstrafe von 16 Jahren beantragt. Sie fordert auch, dass sich der Angeklagte einer Therapie unterziehen muss.
sexueller Missbrauch
Ein 65-jähriger Mann aus der Schweiz soll fünf- bis zwölfjährige Mädchen aus Osteuropa sexuell missbraucht haben. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Bulle FR steht ein mutmasslicher Pädophiler vor Gericht.
  • Der 72-Jährige soll mehr als 80 Kinder sexuell ausgebeutet haben.
  • Er hatte bereits in der Schweiz eine Strafe abgesessen, zog dann aber nach Thailand.

In einem Plädoyer am Bezirksgericht in Bulle FR sagte Staatsanwältin Yvonne Gendre am Freitag, der 72-jährige Mann habe aus Perversität gehandelt, seine Opfer verachtet und die Würde der Kinder verletzt. Deshalb hat die Freiburger Staatsanwältin eine Freiheitsstrafe von 16 Jahren beantragt. Auch einer Therapie soll sich der Angeklagte unterziehen.

Hohe Rückfallgefahr beim Täter

Es handelt sich um einen gebürtigen Luzerner, der schon schon 1980 und 1991 in den Kantonen Freiburg und Wallis wegen Missbrauchs von Minderjährigen verurteilt worden war. Nachdem er seine Strafe in der Schweiz abgesessen hatte, zog er 1996 erneut nach Thailand.

Dort soll er Knaben aus armen Familien zum Pool seines Anwesens gelockt und mehr als 80 Kinder sexuell ausgebeutet haben. Laut einem Gutachten besteht eine hohe Rückfallgefahr beim mutmasslichen Täter. Ihm werden Menschenhandel, sexuelle Handlungen mit Kindern und sexuelle Nötigung vorgeworfen.

Drei der Opfer sind in Bulle am Prozess anwaltlich vertreten. Sie fordern Genugtuungen von 40'000 bis 50'000 Franken. In ihren Fällen wird dem Angeklagten vorgeworfen, sie für pornografische Fotos benutzt und sie zur Prostitution angestiftet zu haben.

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