Mittelmeer so warm wie nie – das hat Folgen bis in die Schweiz
Bis zu 27 Grad warm ist das Mittelmeer derzeit. Das ist rekordverdächtig – und gefährlich. Denn das Risiko für Starkregen und Überschwemmungen steigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Mittelmeer ist derzeit rekordverdächtig warm – mit Temperaturen bis 27 Grad.
- Das warme Wasser erhöht die Gefahr von Extremwetter-Ereignissen deutlich.
- Auch in die Schweiz kann feuchte Luft gelangen und für Starkregen sorgen.
Nur noch zwei Wochen, dann beginnen in einigen Kantonen die Herbstferien. So manche Familie wird die Gelegenheit nutzen und ans Mittelmeer fahren.
Die Chancen, dort noch einen spätsommerlichen Badeurlaub einlegen zu können, stehen so günstig wie nie.
Das Wasser ist rekordverdächtig warm. In Frankreich meldet der nationale Wetterdienst aktuell 22 bis 24 Grad. An den griechischen Stränden sind es sogar bis 27 Grad.
Für alle, die ihre Badehose noch nicht winterfest verstaut haben, mag das nach einer guten Nachricht klingen. Tatsächlich ist das warme Meerwasser aber ein Problem.
Warmes Mittelmeer kann zu starken Regenfällen an Alpensüdseite führen
Je wärmer das Mittelmeer nämlich ist, desto grösser ist die Gefahr, dass es zu Extremwetter-Ereignissen kommt.
Wärmeres Wasser hat zur Folge, dass mehr Wasserdampf in die Atmosphäre gelangt, erklärt das «SRF» auf seiner Wetterseite. Und je mehr Wasser sich in der Atmosphäre sammelt, desto wahrscheinlicher sind besonders starke Regenfälle.
So wie jene im vergangenen Herbst, als es von Norditalien bis zum Balkan zu schweren Überflutungen kam.
Auch in der Schweiz können die Auswirkungen des zu warmen Mittelmeeres zu spüren sein, berichten die «SRF»-Wetterexperten: «Liegt beispielweise ein Tiefdruckgebiet über dem Mittelmeer, kann es besonders warme und feuchte Luft zur Schweiz transportieren». Auf der Alpensüdseite könne dies zu sehr starken Regenfällen führen.
Meere sind um halbes Grad wärmer als von 1991 bis 2020
Nicht nur das Mittelmeer ist zu warm. Das Problem ist ein globales und betrifft alle Meere weltweit. Schuld ist der Klimawandel – der menschgemachte.
Laut Daten des Climate Change Institutes der US-amerikanischen Universität von Maine wird das Meerwasser zuletzt wärmer und wärmer. Aktuell liegt die weltweite Durchschnittstemperatur aller Meere um ein halbes Grad über jener des Zeitraums 1991 bis 2020.

Der Trend zeigte sich bereits in den vergangenen beiden Jahren. 2023 war das bisherige Rekordjahr in punkto Wassertemperatur. Die schweren Unwetter im Jahr darauf, etwa die Hochwasserkatastrophe im spanischen Valencia mit über 230 Toten, waren eine Folge davon.