Der Erdölkonzern Tamoil hat am Donnerstag mit dem Abbruch der seit 2015 stillgelegten Raffinerie in Collombey-Muraz VS begonnen. Auf der Industriebrache sollen sich in der Zukunft neue Gewerbebetriebe ansiedeln. Zuerst muss der Standort aber gesäubert werden.
Die Raffinerie Tamoil de Collombey.
Die Raffinerie Tamoil de Collombey. - Keystone

Am 13. Januar 2015 gab Tamoil Schweiz die Einstellung ihrer Aktivitäten in der Erdölraffinerie in Collombey-Muraz im Walliser Chablais bekannt. Die rund 230 Mitarbeitenden des Standortes verloren ihren Job, über 20 Personen traf es am Tamoil-Sitz in Genf.

Weil es keinen ernsthaften Interessenten für eine Übernahme gab, beschlossen die Besitzer 2019 den Rückbau der Anlage. Dieser begann am Donnerstag - wegen der Corona-Pandemie mit rund einem Jahr Verzögerung. Es sei ein «bewegender Moment», der auch den Neuanfang des Raffineriestandortes markiere, sagte der Chef von Tamoil Schweiz, Stéphane Trachsler, an einer Begehung der Baustelle.

Die Kosten für die Demontage der 54 Tanks und die Sanierung des Areals will Tamoil nicht genau beziffern. Trachsler betont aber, dass das Unternehmen der Standortgemeinde eine finanzielle Garantie von zehn Millionen Franken geleistet hat.

Der Rückbau soll Ende 2025 abgeschlossen sein. Die Gemeinde Collombey-Muraz erhofft sich, dass sich auf dem 160 Fussballfelder grossen Areal ab dann neue Gewerbetriebe ansiedeln und neue Arbeitsplätze geschaffen werden können. Ihr schwebt indes eine «leichtere, zukunftsorientierte Industrie» vor.

Denn der Betrieb der Raffinerie war für die Umwelt nicht unproblematisch. Es kam zu mehreren Zwischenfällen. 2008 etwa flossen 151'000 Liter Benzin aus der Raffinerie in die Rhone und verschmutzten das Grundwasser.

Analysen haben gezeigt, dass rund zwei Prozent des Bodens sanierungsbedürftig sind. Tamoil Schweiz hat bis 2028 Zeit, um die Sanierungsarbeiten zu erledigen.

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