Die Berner Polizei hat zwei mutmassliche Cyberkriminelle geschnappt, die sich Zugang zu Kundenkonten der Migros verschafft hatten.
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Migros-Chef Mario Irminger: «Preiseinstiegsprodukte erfahren aktuell eine stärkere Nachfrage.» (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Cyber-Kriminelle haben Ware im Wert von Zehntausenden Franken erbeutet.
  • Opfer des Hacker-Angriffs waren Kunden der Detailhändlerin Migros.
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Kunden der Migros sind Opfer von Cyber-Kriminalität geworden. Ende Februar 2020 ging eine Anzeige gegen eine unbekannte Täterschaft ein, die sich widerrechtlich Zugang zu Cumulus-Kundenkonten verschafft hatte.

Die Ermittlungen zogen sich über mehrere Monate hin. Dies teilten die Kantonale Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte und die Kantonspolizei Bern am Donnerstag mit.

Nach aktuellem Stand der Erkenntnisse hat ein 22-jähriger Tatverdächtiger im Laufe des Jahres 2019 auf einer Internet-Plattform Login-Kombinationen erworben. Dazu gehören Nutzernamen mit dazugehörigen Passwörtern.

Täter verschafften sich Zugang zu Cumulus-Konten der Migros

Durch ein ausgeklügeltes System konnte er sich mit den Kombinationen Zugang zu Cumulus-Konten verschaffen. Schliesslich erwarb er mit Cumulus-Bons dieser Konten widerrechtlich Waren. Der 22-Jährige konsumierte grösstenteils Güter des täglichen Bedarfs, wie aus der Mitteilung vom Donnerstag hervorgeht.

Im November 2019 soll der Mann Cumulus Kontozugangsdaten der Migros auch an einen 32-Jährigen aus seinem persönlichen Umfeld verkauft haben.

In den folgenden Monaten wurden auf diese Weise nicht nur Waren des täglichen Bedarfs wiederrechtlich erworben. Dazu kamen nun auch Geräte der Unterhaltungselektronik wie Mobiltelefone, Fernsehgeräte und Fitness-Uhren oder Haushaltsgeräte wie beispielsweise Dampfreiniger oder Staubsauger. Diese wurden sodann teilweise über Online-Plattformen weiterverkauft.

Über 100 Einkäufe getätigt

Am 3. Juni konnte der 32-Jährige mutmassliche Betrüger angehalten werden. Einen Tag später hielt die Polizei auch den 22-Jährigen an. Bei den Hausdurchsuchungen konnte ein Grossteil der Waren zuhanden der Untersuchungsbehörde sichergestellt werden.

Gemäss derzeitigem Stand der Ermittlungen haben die Tatverdächtigen auf diese Weise mehr als einhundert Einkäufe getätigt.

Die Polizei rät, für jede digitale Anwendung ein separates Passwort zu wählen. Wenn es schwierig ist, sich mehrere Passwörter zu merken, sollte ein Passwortmanager zum Einsatz kommen. Empfehlenswert ist nach Angaben der Polizei auch ein zweistufiges Anmeldeverfahren. Am sichersten sind laut Polizei zufällig generierte Passwörter ohne Bezug zu eigenen Lebensdaten wie etwa Geburtsdatum oder Ähnliches.

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