Ein St. Galler CVP-Kantonsrat verlangte Nacktbilder von offenbar minderjährigen Mädchen. Der Lehrer hat nun die Konsequenzen gezogen.
Hugentobler
Michael Hugentobler ist zurückgetreten. - zvg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der St. Galler CVP-Mann Michael Hugentobler tritt von seinen politischen Ämtern zurück.
  • Er hat ein angeblich 13-jähriges Mädchen bedrängt, ihm Nacktbilder zu schicken.
  • Ein Berufsverbot erhält der Lehrer nicht – aber er zieht selbst die Konsequenzen.

Die Haltung der Bevölkerung ist klar. Wer pädophile Züge aufweist, soll nie mehr mit Kindern zusammenarbeiten. Über 63 Prozent sagten 2014 Ja zur Pädophilen-Initiative.

Viele fragen sich, was das im Fall von CVP-Kantonsrat Michael Hugentobler bedeutet. Schliesslich ist der Politiker ausgebildeter Lehrer. Aber: Die Verurteilung fand im letzten Jahr statt – und die Umsetzung gilt erst seit dem 1. Januar 2019.

Nau weiss: Ein Berufsverbot wurde im vorliegenden Fall nicht ausgesprochen. Roman Dobler von der St. Galler Staatsanwaltschaft bestätigt und erklärt: «Ein Tätigkeitsverbot wurde nicht ausgesprochen, weil die gesetzlichen Voraussetzungen dafür nicht erfüllt waren.»

Patent unwiderruflich abgegeben

Konkret hätte die Tat unter anderem im Zusammenhang mit der Tätigkeit als Lehrer stattfinden müssen, was hier nicht der Fall war. Dennoch: «Herr Hugentobler wird aber nie mehr als Lehrer arbeiten», so der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Denn Hugentobler habe sein Patent im letzten Jahr deponiert – und zwar unwiderruflich. Der fehlbare Politiker arbeitet aktuell ohnehin in einer anderen Branche. Er ist Teilhaber der Firma «alea iacta digital GmbH», wie das St. Galler Tagblatt berichtet.

Hugentobler wurde per Strafbefehl zu einer Busse von 3600 Franken verurteilt sowie zu einer bedingten Geldstrafe von 180 Tagessätzen zu je 100 Franken.

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