Die schweizweiten Massnahmen zur Eindämmung der Vogelgrippe werden bis mindestens Ende April 2023 verlängert. Das BLV spricht von einem «nie gesehenen Anstieg».
Nach dem ersten Vogelgrippe-Fall im Kanton Neuenburg werden tote Vögel, die am Seeufer gefunden wurden, auf die Krankheit hin untersucht. (Symbolbild)
Nach dem ersten Vogelgrippe-Fall im Kanton Neuenburg werden tote Vögel, die am Seeufer gefunden wurden, auf die Krankheit hin untersucht. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/AP/MARKUS SCHREIBER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vogelgrippe-Fäl in der Schweiz häufen sich schneller als je zuvor, warnt das BLV.
  • Es weitet darum die schweizweiten Massnahmen zur Eindämmung bis mindestens Ende April aus.
  • Mit allen Mitteln soll Kontakt zwischen Hausgeflügel und Wildvögeln verhindert werden.

Geflügel, auch aus Freilandhaltung, darf vorübergehend nicht auf die Weide, wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) am Donnerstag mitteilte. Der Kanton Freiburg meldete derweil zwei neue Vogelgrippefälle. Kontakt zwischen Wildvögeln und Hausgeflügel solle damit verhindert werden.

Die Massnahmen würden sowohl für Nutztier- als auch für Hobbyhaltungen gelten, schrieb das BLV. Der für die Freilandhaltung erforderliche Auslauf auf die Weide könne den Tieren aufgrund dieser Massnahmen nicht gewährt werden.

Vogelgrippe
Bei zwei toten Möwen im Kanton Freiburg wurde das Vogelgrippevirus nachgewiesen. (Symbolbild) - Pixabay

Der Schutz der Tiere vor der Vogelgrippe stehe im Vordergrund. Die vorübergehende Einschränkung des Auslaufs sei eine Ausnahme. Das BLV hatte die Bestimmungen im November 2022 landesweit verordnet, nachdem die zuständigen Labore das Virus in einem Hobbybetrieb bei Winterthur ZH nachgewiesen hatten.

Hinweise auf Seuchensituation

Diesen Winter gab es zudem zahlreiche weitere Fälle: In einer Tierhaltung im Kanton Zürich hatte sich eine Gruppe Schwarzschwäne und schweizweit mehrere hundert Wildvögel angesteckt. Am Donnerstag meldete der Kanton Freiburg zudem zwei neue Vogelgrippefälle bei Lachmöwen am Murtensee. Einen derart starken Anstieg der Fallzahlen habe es zu dieser Jahreszeit in der Schweiz noch nie gegeben, hiess es beim BLV weiter. Dies deute auf eine neue Seuchensituation hin.

Die jetzt auftretenden Fälle seien zudem nicht mehr hauptsächlich auf die Einschleppung von Zugvögeln aus dem Ausland zurückzuführen, sondern vor allem auf die Verbreitung des Virus unter den in der Schweiz lebenden Vögeln. Auch wenn bisher vor allem Möwen verendet seien, könne das Virus viele weitere Arten von Wildvögeln befallen.

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