Massenprotest in Genf: Solidarität mit Gaza
Über 2500 Menschen haben am Samstag anlässlich des 77. Jahrestags der Nakba in Genf für die Bevölkerung von Gaza demonstriert.

In Genf sind am Samstagnachmittag erneut mehr als 2500 Personen für die Bevölkerung von Gaza auf die Strasse gegangen. Sie prangerten die «völkermörderische Maschinerie der israelischen Regierung» an.
Die Demonstration fand anlässlich des 77. Jahrestags der Nakba statt, der «Katastrophe» auf Arabisch. So bezeichnen die Palästinenser die erste Vertreibung aus ihrem Land im Zusammenhang mit der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948.
Die Kundgebung wurde von BDS Genf (Boykott-Desinvestition-Sanktionen) organisiert. Sie begann auf der Place Neuve und führte durch die Strassen der Stadt, wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.
Kritik an neuer Hilfsorganisation
Die Demonstranten skandierten «Free Free Palestine», «Genug der Komplizenschaft», «Sanktion jetzt» oder «Israel mordet, die Schweiz ist Komplizin». Einen Zwischenhalt gab es vor dem Büro der umstrittenen neuen «Gaza Humanitarian Foundation». Die Demonstranten beschuldigten die Organisation, die Hilfe des Uno-Palästinenserhilfswerks UNRWA zu umgehen, indem sie bewaffnete Privatpersonen zur Verteilung von Lebensmitteln einsetzten.
Die Kundgebung endete mit Musik im Englischen Garten. Die Polizei vermeldete am Rande der Route einige Graffitis. Ansonsten habe es jedoch keine weiteren Zwischenfälle gegeben. Die letzte propalästinensische Demonstration fand am 16. April in Genf statt. Damals nahmen ebenfalls fast 2000 Menschen teil.