Die Bronzestatue von David de Pury wurde 1855 im Zentrum Neuenburgs errichtet. Mit einem Kunstwettbewerb soll nun an den Sklavenhandel erinnert werden.
de Pury in Neuenburg
Die Statue von David de Pury in Neuenburg. - Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Stadt Neuenburg wird ein Kunstwettbewerb lanciert.
  • Dieser wird aufgrund der umstrittenen Statue von David de Pury durchgeführt.
  • Demnach beruht der Reichtum von de Pury grösstenteils auf dem Sklavenhandel.

Die Stadt Neuenburg lanciert einen Kunstwettbewerb rund um die umstrittene Statue von David de Pury. Die Arbeiten sollen eine Gedenktafel ergänzen. Diese will die Stadt am Sockel der Statue anbringen. Dies, um an die koloniale Vergangenheit und die Opfer des Sklavenhandels zu erinnern.

Die Idee des Wettbewerbs ist es, bis im nächsten Sommer zwei bis drei Kunstwerke rund um die Statue aufzustellen. Diese sollen für die gesamte Bevölkerung leicht verständlich sein.

david de pury
In Neuenburg wurde in einer Petition der Abriss der Statue von David de Pury gefordert. - sda - Keystone/LEANDRE DUGGAN

Künstlerinnen und Künstler aus der Schweiz und aus dem Ausland sind aufgerufen, ihre Ideen bis am 10. Januar 2022 einzureichen. Ihre Arbeiten werden von einer internationalen Jury bewertet.

Reichtum von David de Pury beruht auf Sklavenhandel

Der Aufruf stellt einen ersten Schritt dar, um die Bronzestatue von de Pury in ein kritisches Licht zu stellen. Diese wurde 1855 im Zentrum Neuenburgs errichtet. Der Bankier und Händler David de Pury (1709-1786) hatte der Stadt Neuenburg durch sein Testament ein riesiges Vermögen vermacht. Diese verwendete das Geld zum Bau verschiedener Gebäude.

Dieses Erbe löste immer wieder kontroverse Diskussionen aus – bis hin zur Forderung nach dem Abriss der Statue. Der Reichtum von de Pury beruht nach Ansicht von Kritikern des Kolonialismus zu grossen Teilen auf dem Sklavenhandel. Dieser schaffte zehntausende Sklavinnen und Sklaven von Angola und Moçambique nach Amerika.

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