Ein Kroate (28) steht heute in Aarau vor Gericht. Er erstach vor einem Jahr die Rentnerin Hildegard Enz Rivola (†66). Laut Gutachten ist er schuldunfähig.
Hildegard Enz Rivola
Wurde brutal ermordet: Rentnerin Hildegard Enz Rivola (†66) - Kapo Aargau
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Kroate (28) erstach im Januar 2019 die Rentnerin Hildegard Enz Rivola (†66).
  • Heute Nachmittag beginnt der Prozess in Aarau.
  • Der Täter ist laut Gutachten schuldunfähig.
  • Er konsumierte vor der Tat Alkohol, Kokain und Marihuana.

Die Tat erschütterte die Region: Am Abend des 17. Januar 2019 finden Nachbarn Hildegard Enz Rivola (†66) blutüberströmt vor ihrer Haustüre. Die Rentnerin rief verzweifelt um Hilfe.

Im Spital erlag sie zwei Stunden später ihren schweren Verletzungen. Unfassbar: Über 30 Mal hatte der Mörder in den Oberkörper seines Opfers eingestochen. Der Täter flüchtete mit der Tatwaffe.

Extra Messer geschliffen

Der Kroate hatte an der Tür seines Opfers geklingelt. Als die Rentnerin die Tür öffnete, drängte er sie in die Wohnung und schloss die Tür ab.

Dann stach er mit einem Victorinox-Klappmesser auf sie ein. Dieses hatte er am gleichen Tag noch geschliffen.

Die Kantonspolizei Aargau bildete eine Sonderkommission. Mit Flugblättern baten Polizei und Staatsanwaltschaft auch die Bevölkerung um Hilfe.

rentnerin
Der mutmassliche Täter. - Instagram

Knapp einen Monat später klickten die Handschellen. Am 12. Februar 2019 verhafteten die Polizisten einen Kroaten (28) aus Unterentfelden AG.

Auch die Tatwaffe wurde beim Täter gefunden. Der Kroate bestritt den Tatvorwurf zuerst, unterdessen ist er aber geständig.

Gutachter: Täter schuldunfähig

Der Mörder von Hildegard Enz Rivola ist laut psychiatrischem Gutachten schuldunfähig. Er soll eine paranoide Schizophrenie haben.

Die Diagnose spricht auch von einem schädlichen Konsum von Alkohol und Kokain. Der Kroate hatte vor der Tat Alkohol, Marihuana und Kokain konsumiert. Seine Einsichtsfähigkeit sei bei der Tat aufgehoben gewesen.

Deshalb hat die Staatsanwaltschaft keine Anklage wegen Mordes und mehrfachen Betäubungsmittelkonsums erhoben. Stattdessen beantragt sie die kleine Verwahrung. Das ist eine stationäre therapeutische Massnahme in einer geschlossenen Einrichtung.

Der Hund des Opfers tauchte nach der Tat wieder auf. - Kapo AG

Täter wollte in Wohnung einziehen

Was war das Mordmotiv? Die Staatsanwaltschaft ist sicher: Der Kroate tötete Hildegard Enz Rivola, weil er in ihre Wohnung einziehen wollte. Er hätte nur noch einen Monat in seinem Zimmer an seinem damaligen Wohnort bleiben können.

Der Täter und das Opfer hatten keine persönliche Beziehung. Der Kroate hatte allerdings 2015 Sanitärarbeiten in der Wohnung der Rentnerin durchgeführt. Er wusste, dass die Frau allein lebte.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

GerichtVictorinoxSchizophrenieKokainMarihuanaMord