Knebelvertrag! Auch Basler Hotel verklagt booking.com
Immer mehr Schweizer Hotels wehren sich gegen die Knebelverträge von Booking.com – jetzt klagt auch das renommierte Hotel Krafft aus Basel.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Krafft-Gruppe aus Basel beteiligt sich an der Sammelklage gegen booking.com.
- Das Hotellerie-Unternehmen will damit ein Zeichen setzen.
Booking.com steht unter Beschuss: Immer mehr Hotels aus Europa, darunter auch die Basler Krafft-Gruppe, beteiligen sich an einer Sammelklage gegen die Buchungsplattform, berichtet «Bajour».
Der Vorwurf: Die Bestpreisklausel – eine Vertragsbedingung, die es Hotels untersagte, günstigere Preise als auf Booking.com anzubieten – sei wettbewerbswidrig gewesen.
Diese Klausel in der Schweiz seit 2022 verboten und wurde 2024 vom Europäischen Gerichtshof als unzulässig eingestuft.
Viele Hotels fordern jedoch nun eine Entschädigung für die finanziellen Nachteile der Vergangenheit.
Allein in der Schweiz haben sich rund 500 Betriebe der Klage angeschlossen, europaweit sind es über 10.000.
Hotel ist unzufrieden
Eines dieser sich an der Klage beteiligenden Unternehmen ist die Krafft-Gruppe mit Sitz in Basel.
Das Hotel Krafft, direkt am Rheinufer gelegen, zählt zu den stilprägenden Betrieben der Stadt. Auf Booking.com wird es als «fabelhaft» bewertet – doch das Hotel ist unzufrieden.

Jonas Gass, operativer Geschäftsführer der Krafft-Gruppe, begründet den Schritt in Richtung Klage gegenüber «bajour».
Seit 2004 sei die Paritätsklausel Grundlage für eine intransparente und sehr einseitig bestimmte Zusammenarbeit gewesen, berichtet er.
Jetzt ist sie zwar verboten – doch der Schaden ist da.
Worum geht es bei der Klage konkret?
Die Klage wird von einer niederländischen Stiftung koordiniert, die Hotels aus ganz Europa vertritt.
Der Vorwurf: Wettbewerbsverzerrung und wirtschaftlicher Schaden durch missbräuchliche Klauseln.
Ziel ist, Booking.com zur finanziellen Entschädigung zu verpflichten.