Klaus Schwab, Gründer des Weltwirtschaftsforums, ruft zum Handeln auf. Nach der grössten Gesundheitskrise müsse man nun die Stunde null nutzen.
ukraine krieg wef
Klaus Schwab, Gründer des Weltwirtschaftsforums (WEF) (Archivbild) - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • WEF-Gründer Klaus Schwab äussert sich zur Zukunft in Wirtschaft und Gesellschaft.
  • Die Welt müsse einen höheren Grad an gesellschaftlicher Reife anstreben, so Schwab.

Nach der grössten Gesundheitskrise und der tiefsten Rezession in einem Jahrhundert ruft Klaus Schwab die Welt zum Handeln auf. Wie nach dem Zweiten Weltkrieg gelte es, die Chancen der Stunde null zu nutzen.

Die Welt müsse einen höheren Grad an gesellschaftlicher Reife anstreben, sagte Schwab in einem Gastbeitrag in den Tamedia-Zeitungen. Er ist Gründer des Weltwirtschaftsforums, welches dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht im Januar in Davos stattfindet. Es gelte, eine solide Basis für das Wohlbefinden der Menschen und der Erde zu schaffen.

Die Neuausrichtung ruhe auf drei Pfeilern. Zunächst werde es 2021 darum gehen, die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen. Wenn die Pandemie abgewendet sei, sollte die Gesellschaft darüber nachdenken, was sie aus der Krise lernen könne.

Klaus Schwab sieht grossen Umbruch kommen

Die Pandemie habe die Menschheit daran erinnert, dass sie nicht ausschliesslich nach einem höheren Wohlstand und höheren Gewinnen streben könne. Es stehe ein Jahr des grossen Umbruchs bevor, wie mit Wirtschaftswachstum und Ordnungspolitik umzugehen sei. Dies schreibt Klaus Schwab.

klaus schwab
Ein Bild vom WEF 2020. - Keystone

Zweitens müsse 2021 das Jahr sein, in dem sich die Regierungen wichtiger Länder zum Netto-null-Ziel beim Treibhausgas-Ausstoss verpflichteten. Die EU und China hätten erste Schritte unternommen. Und mit der Wahl von US-Präsident Joe Biden seien auch die USA wieder im Boot.

Und schliesslich werde 2021 das Jahr sein, in dem sich die Unternehmen von einer kurzfristigen Gewinnorientierung auf andere Strategien umschwenkten. Diese sollen sich mehr auf den langfristigen Bestand ihrer Geschäftstätigkeit und Beiträge aller Interessengruppen konzentrierten. Es gebe nun messbare Ziele.

Mit der Entwicklung klarer Messgrössen des Stakeholder-Kapitalismus stünden allen Unternehmen die erforderlichen Instrumente zur Verfügung. Dies, um ökologische und soziale Ziele sowie Zusagen der guten Unternehmensführung in messbare Massnahmen umzusetzen. Das sei ein historischer Durchbruch, der weltweite Auswirkungen haben werde.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

ErdeTamediaCoronavirusEUJoe BidenKlaus SchwabWEF