Die USA wollen wegen dem Coronavirus ausländische Studierende ausweisen. Doch betrifft dies Schweizer Studis überhaupt? Nau.ch hat bei Unis nachgefragt.
Universität Coronavirus
Harvard-Studentin vor Schliessung der Uni auf dem Campus. Wegen des Coronavirus sind viele Austauschprogramme aber bereits abgeblasen worden. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA wollen bei reinen Online-Kursen ausländische Studierende nach Hause schicken.
  • Die Schweizer Austausch-Studenten sind aber sowieso wieder Zuhause.
  • Die Austauschprogramme im Herbstsemester wurden abgesagt.
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Nach einem Entscheid der US-Einwanderungsbehörde ICE droht tausenden ausländischen Studierenden die Ausweisung. Wenn ihre Universität wegen des Coronavirus nur Online-Kurse anbietet, verfällt ihr Visum. Ausländern, die ihr Studium im Herbst aufnehmen wollten, werde kein Visum ausgestellt.

Bei Schweizer Studierenden sind die USA ein beliebtes Ziel für Austauschaufenthalte. Doch wie viele Schweizer tatsächlich vom ICE-Entscheid betroffen sind, ist schwer zu sagen. Denn: es scheint kaum mehr jemand in den USA zu sein.

Austausch-Studis bereits im Frühling aus USA zurückgekehrt

Die Studierenden von Schweizer Unversitäten, die ein Austauschsemester in den USA verbracht haben, sind wieder Zuhause. Das schreiben verschiedene Schweizer Universitäten auf Anfrage von Nau.ch.

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In einem grossen Hörsaal nehmen Studierende an einer Vorlesung teil. - dpa

Die meisten hätten ihr Austausch-Semester wegen des Coronavirus bereits im März oder April abgebrochen und seien in die Schweiz zurückgekehrt. Sie folgten den Online-Kursen von ihrem Zuhause aus. Die Universität Genf schreibt etwa, dass nur drei Studierende erst nach Semesterende in die Schweiz zurückgekehrt seien.

Austauschprogramme wegen Coronavirus ohnehin abgeblasen

Das Coronavirus hat auch jenen Studierenden einen Strich durch die Rechnung gemacht, die einen USA-Aufenthalt für das Herbstsemester planten. Wie die Schweizer Universitäten einstimmig berichten, wurden die Austauschprogramme mit den amerikanischen Partner-Unis abgesagt.

Bei der Uni Lausanne hätten 20 Studierende im Herbst in die USA reisen wollen. Manche von ihnen hätten beschlossen, die Online-Kurse der amerikanischen Unis zu besuchen. Die Uni Luzern schreibt, viele Studierende hätten den Austausch auf Frühling 2021 verschoben oder abgesagt.

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Die Harvard-Universität im US-Bundesstaat Massachusetts. - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

In vielen Fällen haben die amerikanischen Universitäten die Austauschprogramme annulliert. Die ETH Zürich hat das Angebot von sich aus sistiert. Betroffen sind 30 ETH-Studierende.

Visum-Verlust ändert für Austausch-Studis gar nichts

Der mutmassliche Grossteil der Schweizer Studierenden in den USA ist von der Visa-Massnahme also gar nicht betroffen. Für sie war schon vorher klar, dass der Amerika-Aufenthalt ins Wasser fällt.

Der Visums-Verlust betrifft also vorwiegend diejenigen Studierenden, die das ganze Studium in den USA machen. Wie viele das sind, ist jedoch unbekannt.

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