Am 1. Mai gab es wieder einige Reden auf dem Bundesplatz. Neben Solidarität dominierten die klassischen Themen Lohngerechtigkeit und AHV.
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Ein Demozug am 1. Mai in Lausanne. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • 2000 Personen nahmen an 1. Mai-Demos in Bern teil.
  • Auf dem Bundesplatz ging es vor allem um Solidarität, Lohngerechtigkeit und die AHV.

Gut 2000 Personen haben am Sonntag an den 1. Mai-Feierlichkeiten in Bern teilgenommen. Auf dem Bundeslatz forderten Rednerinnen und Redner Mut zum Kampf für Solidarität, gerechtere Löhne und Renten.

Der Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, Pierre-Yves Maillard rief auf dem Bundesplatz zum Kampf für mehr Demokratie auf. Freiheit, betonte Maillard, sei kein kulturelles Konstrukt, sondern für alle Völker von elementarer Bedeutung.

Maillard: Demokratie ist «ein Versprechen»

Der Krieg in der Ukraine nahm Maillard zum Anlass, um aufzuzeigen, dass es Diktaturen nicht lange hinnähmen, wenn Völker ihre Zukunft frei beschliessen und gestalten. Demokratie sei «ein Versprechen», das es einzulösen gelte.

«Es ist das Versprechen auf ein Leben, eine Erziehung, Arbeit und Ruhestand in Würde für alle sowie das Recht auf den Schutz von Gesundheit und Sicherheit. All dies dürfe nicht nur für einen Teil der Bevölkerung gesichert sein.

Diese Wahrheit hätten die westlichen Demokratien während der letzten Jahrzehnte allzu oft vergessen. Das habe den Diktaturen weltweit geholfen. Denn: «Freie Märkte allein machen noch keine echte Demokratie.»

Maillard rief auch die Schweiz dazu auf, ihre Versprechen einzulösen, wie sie in der Verfassung verankert seien. Dazu gehörten Lohngleichheit zwischen Mann und Frau, ausreichend hohe Renten und eine existenzsichernde AHV. Er sprach sich zudem für eine Plafonierung der Krankenkassenprämien aus.

Tamara Funiciello mit Kampfansage

Gewohnt kämpferisch gab sich Nationalrätin Tamara Funiciello. «Nur gemeinsam sind wir stark», rief Funiciello den Kundgebungsteilnehmenden zu. Denn der Erste Mai sei eine Kampfansage an die Mächtigen und Reichen, an den Kapitalismus und den Rassismus. Es sei eine Kampfansage für mehr Demokratie und Gleichstellung, gute Löhne, Renten und eine starke AHV.

Gerade die AHV sei einmal mehr unter Beschuss von rechts, kritisierte Funiciello und warnte eindringlich vor einer Erhöhung des Rentenalters für Frauen. Ein solches Vorhaben sei nichts anderes als ein Rentenabbau und habe nichts mit Gleichberechtigung zu tun.

Für Funiciello gehört in Zukunft unter anderem auch eine Arbeitszeitverkürzung aufs politische Tapet, wie sie in Bern klarmachte. «Wir wollen arbeiten, um zu leben und nicht leben, um zu arbeiten», sagte die Nationalrätin.

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