Jetzt hat Zürich sein Flexity-Tram

Keystone-SDA Regional
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Zürich,

Jetzt hat Zürich sein erstes «Tram ab der Stange»: Am Freitag ist das Flexity offiziell in Zürich angekommen. Bis die ersten Passagiere einsteigen können, dauert es aber noch bis kommenden Sommer.

Verkehrsbetriebe Zürich
Das Flexity-Tram der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ). - keystone

Für einmal verzichtet Zürich auf eine teure Spezialanfertigung. Statt teurem «Züri-Finish» gibt es mit dem Flexity ein «Tram ab der Stange». Dieses Tram des Herstellers Bombardier ist schon in vielen anderen Städten unterwegs, darunter Wien, Toronto und Basel.

Die Stadt Zürich erhofft sich davon, dass die Inbetriebnahme und die Reparaturen einfacher werden. Bombardier Schweiz hat seinen Hauptsitz in Oerlikon - nicht weit von einer der VBZ-Werkstätten entfernt. Das Ingenieurs-Wissen ist im Notfall also in der Nähe.

Von den Flexitys in anderen Städten unterscheidet sich das Zürcher Tram nur durch die Holzsitze, die von den Passagieren aus Hygienegründen gewünscht wurden - und natürlich durch das Züri-Blau.

Wie VBZ-Direktor Guido Schoch bei der Eröffnungszeremonie sagte, wurde beim Flexity bewusst auf modische Spielereien verzichtet. Dieses Tram solle vierzig Jahr lang halten. Da brauche es keine Details, die bereits nach wenigen Jahren veraltet wirken würden.

Das Tram, das am Freitag in Altstetten blumengeschmückt einfuhr, hatte schon einen weiten Weg hinter sich. Es wurde mit einem überlangen Speziallastwagen vom Bombardier-Werk in Bautzen nahe Dresden nach Zürich transportiert.

Hier wird es nun aber nicht gleich in Betrieb genommen. Denn dazu fehlt noch die Bewilligung durch den Bund. Ab Dezember muss das Flexity zuerst noch viele Testfahrten absolvieren, mit und ohne Passagiere, bergauf, bergab und in engen Kurven. Die erste Kursfahrt wird voraussichtlich im kommenden Sommer stattfinden.

Die neuen Flexity werden vorerst auf Linien mit besonders grossem Passagieraufkommen eingesetzt, weil es deutlich mehr Platz bietet als ein Cobra. 279 Passagiere können mit einem Flexity fahren, das sind 58 mehr als mit einem Cobra-Tram.

Für den zuständigen Stadtrat Michael Baumer (FDP) ist es höchste Zeit, dass das Flexity endlich auf die Schiene kommt. Der momentane Engpass sei unerfreulich, die Passagiere seien verärgert, und die Mitarbeitenden unter Druck. «Wir sind alle froh, dass diese Inbetriebnahme nun passieren kann.»

Die Lieferung der 70 bestellten Flexity-Trams soll 2024 abgeschlossen sein. Dann hat die Stadt die Möglichkeit, weitere 70 Trams zu bestellen.

Auch für Stéphane Wettstein, Chef von Bombardier Schweiz, ist die Inbetriebnahme des Flexitys ein besonderer Moment. Sein Unternehmen musste monatelang auf den definitiven Zuschlag der VBZ warten, weil Mitbewerber Rekurse gegen die Vergabe eingereicht hatten.

«Diese Zeit war vergeudet», sagte Wettstein im Hinblick auf die heutige Tram-Knappheit. Den Zürcher Passagieren verspricht er, dass sie mit dem Flexity zufrieden sein werden. Es sei ein bewährtes Tram, das schon in vielen Städten zuverlässig seinen Dienst tue.

«Und es fährt ruhig», sagte der Bombardier-Chef, der in den vergangenen Monaten immer wieder wegen des ruckelnden «Pannenzugs» FV-Dosto kritisiert wurde.

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