Jede vierte Stadt hat das Jahr 2024 mit einem Minus abgeschlossen
Die Schweizer Städte stehen finanziell schlechter da als im Vorjahr, denn jede vierte Stadt schloss die Jahresrechnung 2024 mit einem Minus ab.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Städte sind finanziell schwächer aufgestellt als im Vorjahr.
- 2024 wies jede vierte Stadt ein negatives Jahresergebnis auf.
- Im Vorjahr lag der Anteil noch bei jeder fünften Stadt.
Die Schweizer Städte stehen finanziell schlechter da als noch im Vorjahr. Jede vierte Stadt schloss die Jahresrechnung 2024 mit einem Minus ab, wie der Schweizerische Städteverband am Dienstag mitteilte. Im Jahr davor war es jede fünfte Stadt.
Das Tessin ist besonders betroffen. Dort schlossen drei von vier Städten mit einem negativen Ergebnis ab, wie der Städteverband nach der Auswertung der Jahresabschlüsse mitteilte.
Ein wesentlicher Grund für die schlechtere Finanzlage der Schweizer Städte sind laut Städteverband die hohen Investitionen. Diese konnten nicht vollständig durch eigene Mittel gedeckt werden. Insgesamt tätigten die 137 Schweizer Städte 2024 demnach Investitionen im Wert von 5,5 Milliarden Franken.
Städte rutschen in die Neuverschuldung
Rund die Hälfte der Städte konnte die Investitionen nicht komplett durch selbst erwirtschaftete Mittel finanzieren. Bei 40 Prozent der Städte lag dieser sogenannte Selbstfinanzierungsgrad unter 70 Prozent.
Das könnte laut dem Städteverband zu hohen Neuverschuldungen führen. 2023 wies lediglich jede dritte Stadt einen Selbstfinanzierungsgrad von unter 70 Prozent auf.
Ein weiterer Faktor, der laut dem Städteverband die finanziellen Schwierigkeiten verstärkt, ist der Finanz- und Lastenausgleich. Rund die Hälfte der Städte muss mehr an den nationalen Finanzausgleich zahlen, als sie durch den Ausgleich zurückerhalten.
Insgesamt beläuft sich der Nettofinanzausgleich, also die Differenz zwischen den Zahlungen und den Einnahmen, auf 54 Millionen Franken.
Städte erwarten langfristig weiter sinkende Finanzkraft
Für die kommenden Jahre erwarten die Städte eine weiterhin angespannte Finanzlage. Eine Langfristprognose der Konferenz der städtischen Finanzdirektorinnen und -direktoren zeigt mögliche weitere Verschlechterungen der Finanzen. Ursache dafür könnten die demografische Entwicklung und steigende Sozialausgaben sein.
Von den 134 Städten und städtischen Gemeinden stammen 93 aus der Deutschschweiz und 37 aus der Romandie. Weitere vier liegen im Tessin.













