Jedes Jahr sterben in der Schweiz Millionen von Vögeln, weil sie in eine Glasscheibe fliegen. Ihre ausgezeichneten Augen können diese nicht erkennen.
Vögel
Seit 1999 zählen Freiwillige jedes Jahr auf 267 über das ganze Land verteilten Quadratkilometern systematisch alle Vögel, die sie zur Brutzeit sehen oder hören. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz sterben jedes Jahr Millionen Vögel, weil sie in eine Glasscheibe fliegen.
  • Im Glas werden der Himmel, Bäume und Büsche reflektiert, was die Vögel täuscht.
  • Um den Unfällen entgegenzuwirken, können gewisse Markierungen auf Scheiben geklebt werden.
Ad

Millionen Vögel sterben in der Schweiz jedes Jahr, weil sie in eine Glasfläche fliegen. Der Tod an Scheiben ist laut der Vogelwarte Sempach eines der grössten Vogelschutzprobleme. Und er liesse sich mit einfachen Massnahmen vermeiden.

Trotz ihrer hervorragenden Augen seien Vögel nicht in der Lage, Glas zu erkennen. Dies heisst es in einer Mitteilung der Vogelwarte Sempach vom Mittwoch. Transparente Scheiben würden von Vögeln nicht als Hindernis erkannt. Stark spiegelnde Scheiben reflektieren nämlich Bäume, Büsche oder den Himmel und täuschen so einen Lebensraum vor.

So kann Aufprall der Vögel verhindert werden

Besonders gefährlich sind demnach stark spiegelnde Scheiben, transparente Balkon- und Eckverglasungen, gläserne Lärmschutzwände oder Wintergärten. Glas sollte deshalb mit Markierungen sichtbar gemacht werden – und je weniger Glas, desto besser.

Von Markierungen im UV-Bereich und Greifvogelsilhouetten rät die Vogelwarte Sempach ab. Deren Wirkung sei gering, sie würden Vögel nicht abschrecken. Nur eine flächig wirkende, sich möglichst von der Umgebung abhebende Markierung bringe den nötigen Schutz.

Verunfallte Tiere sollten in Schuhschachtel gelegt werden

Vögel, die gegen eine Scheibe geflogen sind, sitzen oft teilnahmslos am Boden und fliegen nicht weg, wie die Vogelwarte schreibt. Dies, obwohl sich ihnen ein Mensch nähert. Wenn der Vogel keine sichtbaren Verletzungen aufweise, handle es sich wahrscheinlich um ein Scheibenopfer.

Solche Vögel soll man in eine Schuhschachtel mit Luftlöchern legen. Die Schachtel soll für zwei bis drei Stunden an einen warmen, dunklen und ruhigen Ort gelegt werden. Der Vogel sollte aber nicht gefüttert oder mit Wasser versorgt werden.

Haben Sie schon einmal einen Vogel gerettet?

Nach zwei bis drei Stunden kann man draussen die Schachtel öffnen, so die Vogelwarte Sempach. Fliege der Vogel nicht von selbst weg, gehöre er in eine Pflegestation.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

WasserTod