Im Gazastreifen befinden sich trotz Israel-Krieg noch fünf Personen mit Schweizer Pass. Darunter eine vierköpfige Familie, die nicht ausreisen will.
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Palästinenser fliehen nach israelischen Luftangriffen in sicherere Gebiete. - Mohammed Talatene/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Lage für Zivilistinnen und Zivilisten verschlechtert sich in Gaza mit jedem Tag.
  • Das EDA weiss von fünf Personen, die sich aktuell noch im Kriegsgebiet aufhalten.
  • Eine vierköpfige Familie will trotz Hilfsangeboten bleiben.
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Mit jedem Tag der israelischen Vergeltungsaktion im Gazastreifen wird die Lage für die ansässige Zivilbevölkerung prekärer. Auch noch mindestens fünf Personen mit Schweizer Pass befinden sich dort. Das bestätigt das EDA gegenüber der «Aargauer Zeitung».

Trotz Bemühungen der Schweizer Behörden habe eine vierköpfige Familie mit doppelter Staatsbürgerschaft sich bislang geweigert, auszureisen. Beim letzten Kontakt am 2. November hätte die Gruppe trotz Israel-Kriegs auf ihrer Haltung beharrt.

«Die Familie weiss aber, dass sie sich jederzeit an die zuständige Aussenstelle wenden kann. Wenn sie sich doch noch für eine Ausreise entscheiden sollte», wird das EDA dazu zitiert.

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Hunderttausende von Flüchtlingen suchen im Gazastreifen nach einer sicheren Unterkunft.
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Einige haben noch ein paar Habseligkeiten dabei, die meisten jedoch nur die Kleidung.
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Lebensmittel und Trinkwasser sind nicht einfach zu finden.
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Im Durchschnitt sind nun 6000 Flüchtlinge in jeder der 94 umfunktionierten Schulen untergebracht.
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Dort müssen teils 70 Personen ein Klassenzimmer teilen.

Warum die vier Personen im Kriegsgebiet bleiben wollen, ist unklar. «Wir nehmen Kontakt auf und bieten unsere Unterstützung an. Der Entscheid über das Vorgehen liegt anschliessend in der Eigenverantwortung der Familie», so das EDA.

Über 1,5 Millionen der insgesamt 2,2 Millionen Einwohner sollen aktuell auf der Flucht sein. Nach Uno-Angaben sollen im Gazastreifen bereits 11'000 Personen getötet worden sein.

Israel-Krieg: Warten auf nächste Grenzöffnung

Die fünfte Person mit Schweizer Pass will derweil ausreisen. Allerdings halte sie sich aus Sicherheitsüberlegungen noch im Norden auf. Ob und wann eine Ausreise möglich sein wird, lässt sich noch nicht beurteilen. «Es hängt auch davon ab, wann die ägyptischen Behörden erneut einen Grenzübertritt für bestimmte Ausländer am Grenzübergang von Rafah ermöglichen.»

Im umkämpften Gazastreifen sind nach Uno-Angaben bisher etwa 200'000 Menschen in den Süden des abgeriegelten Küstengebiets geflohen. So viele Menschen hätten schätzungsweise den von der israelischen Armee geöffneten «Korridor» genutzt, um den Norden des Gebiets zu verlassen. Das teilte das Uno-Nothilfebüro Ocha in der Nacht zum Dienstag mit.

Verfolgen Sie die Geschehnisse rund um den Israel-Krieg?

In Rafah verliessen vorletzte Woche sieben Schweizerinnen und Schweizer wegen des Israel-Kriegs den Gazastreifen. Darunter war eine sechsköpfige Familie mit einem Neugeborenen. Sie wurden vom Botschaftspersonal in Kairo abgeholt und sind mittlerweile in die Schweiz geflogen.

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