Instagram schiesst mit Schönheits-OP-Filter den Vogel ab

Das soziale Netzwerk Instagram verbannt sämtliche Filter, die Nutzer aussehen lassen, als hätten sie Schönheits-OPs machen lassen. Das gab das Unternehmen gestern bekannt.

Gross war nämlich die internationale Kritik an den Filtern, die jeder selbst entwickeln konnte. Am massivsten in der Kritik stand dabei der Filter «Fix Me». Dort wird mit blauen, violetten und grünen Flecken sowie Filzstiftlinien und Pfeilen impliziert, man stehe direkt vor einer Schönheitsoperation – oder aber habe sie schon hinter sich.

Grund für die Entfernung der Filter: Sie könnten vor allem bei jungen Nutzern dazu führen, dass sie Probleme mit ihrem Aussehen entwickeln.

Diese Aussage unterstützt auch Thomas Steiner. Er ist Fachpsychologe für Psychotherapie und bewertet den Filter als «absoluten Blödsinn». «Der Filter kann die Selbstwertproblematik erhöhen», so Steiner.

Klar könne man solche Filter auch einfach als Gag oder Spielereien auffassen, doch «ich sehe keinen Sinn dahinter». Und: «Es ist nur eine weitere Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen – ein verzweifelter Versuch, in den Fokus der Umwelt zu geraten.»

Nicht ganz so weit geht die Lucerne Clinic, welche beispielsweise schon Fitness-Model Anja Zeidler auf dem OP-Tisch hatte. Aber auch hier vertritt Kommunikationsleiterin Sandra Albisser eine eher kritische Stimme.

«Der Filter ‹Fix Me› ist sicherlich eine extreme Form unter den von Instagram offiziell angebotenen Filtern wie ‹Bad Botox› und ‹Plastical›.» Jedoch zeige die Nachfrage nach diesem Filter, dass die Plastische Chirurgie ein sehr präsentes Thema auf Social Media sei.

Dass der Filter entfernt werde, sei sicher wichtig. Aber: «Instagram unterstreicht etwas heuchlerisch, dass ihnen das Wohlergehen der User wichtig ist.» Dieser Schritt werde aber wohl wenig Wirkung zeigen, ist sich Albisser sicher. «Die Nachfrage nach Filtern wird hoch bleiben.»