Mit über 100’000 beglaubigten Unterschriften ist am Dienstag die Initiative «Keine Massentierhaltung in der Schweiz» bei der Bundeskanzlei eingereicht worden.
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Mitglieder des Initiativkomitees stapeln die Kartons mit den Unterschriften für die Massentierhaltungsinitiative bei der Bundeskanzlei in Bern auf. - sda - Keystone/PETER KLAUNZER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Initiative «Keine Massentierhaltung in der Schweiz» wurde heute in Bern eingereicht.
  • Hinter dem Volksbegehren stehen 15 Organisationen.

Die Forderung, die heute Dienstag eingereicht wurde, findet breite Unterstützung aus dem gesamten Parteienspektrum, von den Grünen bis zur SVP.

Über 80 Prozent der in der Schweiz gehaltenen Hühner stünden in ihrem Leben nie auf einer Wiese und hätten bereits am 30. Lebenstag ihr Schlachtgewicht erreicht, hiess es von Seiten der Initianten. 50 Prozent der Schweine in der Schweiz sähen bis zu ihrem Schlachttag nie den freien Himmel.

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Ein Plakat mit Mastschweinen bei der Lancierung der Volksinitiative gegen Massentierhaltung im Sommer 2018 auf dem Bundesplatz in Bern. - sda - KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Dies seien nur wenige der schockierenden Zustände, die mit dem Schweizer Tierschutzgesetz, dem «besten Tierschutzgesetz der Welt», vereinbar seien.

Auch die katastrophalen Auswirkungen auf Umwelt und Klima wurden an der Einreichung thematisiert. Für die Produktion der immensen Menge an Tierprodukten würden jährlich 1,2 Millionen Tonnen Futtermittel importiert. In Brasilien werde dafür hektarweise Regenwald brandgerodet, und damit würden nicht erneuerbare Ressourcen irreversibel vernichtet.

Forderungen der Volksinitiative

Die Volksinitiative «Keine Massentierhaltung in der Schweiz» (Massentierhaltungsinitiative) verlangt eine Verfassungsänderung zur landwirtschaftlichen Tierhaltung. Der Bund soll die Würde des Tieres in der landwirtschaftlichen Tierhaltung schützen.

Konkret soll der Bund Kriterien festlegen für eine tierfreundliche Unterbringung und Pflege, den Zugang ins Freie, die Schlachtung und die maximale Gruppengrösse pro Stall. Er soll auch Vorschriften über die Einfuhr von Tieren und tierischen Erzeugnissen zu Ernährungszwecken erlassen.

Für die Umsetzung der Initiative sind maximale Übergangsfristen von 25 Jahren vorgesehen. Hinter dem Volksbegehren stehen 15 Organisationen.

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