Wallis hat offenbar ein Snus-Problem: Immer mehr Primarschulkinder konsumieren den Oraltabak. Oftmals erhalten sie diesen von ihren älteren Geschwistern.
In der Schweiz wird Snus unter anderem am Kiosk verkauft. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In den Primarschulen im Kanton Wallis wird vermehrt der Snus ein Problem.
  • Der Oraltabak kann bei Kindern das Gehirn schädigen und den Wachstum beeinträchtigen.
  • Oftmals erhalten die Kinder den Snus von ihren älteren Geschwistern.
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Lange war der sogenannte Snus nur in der Eishockeyszene beliebt. Doch mittlerweile gehört der Oraltabak bei vielen Schweizerinnen und Schweizern mit dazu. Die kleinen, weissen Beutelchen gefüllt mit Tabak, die man sich unter die Oberlippe schiebt, werden sogar zunehmend auch bei Kindern im Primarschulalter beobachtet.

Ein Beispiel für die «snusenden» Kinder gibt es aus dem Wallis. Wie Schulleiterin Miranda Zimmermann gegenüber dem «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» verrät, habe man in den Visper Schulen in diesem Jahr schon mehrere Fälle von Kindern gehabt, die «gesnust» hätten.

Haben Sie schon einmal Snus konsumiert?

In allen Fällen sei der Konsum zwar in der Freizeit geschehen, trotzdem sah sich die Schulleiterin gezwungen, einzugreifen. Es sei das Gespräch mit den Primarschülern und ihren Eltern gesucht worden, so Zimmermann. Ausserdem seien Informationsflyer verteilt worden.

Primarschüler erhalten Snus bei älteren Geschwistern

Nicht nur in Visp, sondern im ganzen Kanton nehme der Snus-Konsum bei Kindern zu, sagt Pädiater Simon Fluri. Er leitet den schulärztlichen Dienst im Wallis. Er schlägt Alarm: «Je kleiner das Kind, umso mehr Schäden richtet der Oraltabak an.»

Fluri spricht etwa von Wachstums-Beeinträchtigung und lebenslange Schäden im Gehirn. Nikotin verhindere, dass sich bestimmte Teile des Gehirns so entwickeln, wie sie eigentlich sollten, erklärt der Experte. Dazu würden etwa wichtige Bereiche für das Gedächtnis, die Emotionen und die Persönlichkeit zählen.

Snus
Snus ist in der Schweiz sehr beliebt – im Wallis offenbar sogar bei Primarschulkindern. - pixabay

Fluri macht sich grosse Sorgen, da die Konsumierenden immer jünger werden. Seine Beobachtung: «Oft sind es ältere Geschwister, die den Snus an die Jüngeren weitergeben. Diese nehmen ihn dann mit an die Schule.»

Es ist eine Einschätzung, die auch Schulleiterin Miranda Zimmermann in Visp, teilt. In allen bekannten Fällen hätten die Primarschüler den Snus von ihren älteren Geschwister erhalten.

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