Immer mehr Schweizer konsumieren Snus. Tabakmultis wollen zudem den Vertrieb anregen. Jetzt schlagen Schweizer Zahnärzte Alarm.
Snus Verbot
Snus. (Symbolbild) - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit diesem Sommer ist Snus in der Schweiz offiziell legal.
  • Vor allem junge Männer zwischen 20 und 30 Jahren konsumieren den Mundtabak.
  • Ein Experte rät nun zu Vorsicht und warnt vor Zahnfleischrückgang.

Seit Juni ist Snus – schwedischer Mundtabak – in der Schweiz offiziell erlaubt. Und seither rühren auch die grossen Tabakmultis die Werbetrommeln. Neuer wollen sie sein, moderner, gesünder – und promoten daher die Alternativen zur klassischen Zigarette.

Jetzt schlagen Schweizer Zahnärzte Alarm. Christoph Ramseier ist selbst Zahnarzt und Parodontologe und verfasst Studien für die Uni Bern. «Es sind vor allem junge Männer zwischen 20 und 30, die Snus konsumieren. Oft auch Hockeyspieler – natürlich aber nicht nur», so Ramseier.

Christoph Ramseier
Christoph Ramseier ist Zahnarzt und Parodontologe. - Uni Bern

Weil Snus normalerweise immer am selben Ort in der Mundhöhle platziert werde, gehe durch die Stoffe dort dann auch das Zahnfleisch zurück. Die Zähne sind dort nicht mehr geschützt. «Man spricht von Zahnfleischrezession. Die Zahnwurzel legt sich frei, die Zähne werden kälteempfindlich.»

Allerdings: «Ausfallen können die Zähne nicht», so Ramseier. Snus sei nicht primär für die Zähne schädlich – aber eben fürs Zahnfleisch. Zudem: Dieses bilde sich dort, wo es aufgrund des Snus zurückgegangen sei, nicht wieder neu. «Es folgen teure und aufwändige Operationen

Verursacht Snus Krebs?

Ausserdem bilden sich dort in der Mundhöhle, wo das Snus gelagert werde, aufgrund der Giftstoffe weisse Verdickungen der Mundschleimhaut. Ramseier weiss: «Jahrelanger Konsum kann sich möglicherweise zu Krebs entwickeln.» Das Risiko sei aber eher gering.

Prinzipiell sei Snus aber natürlich nicht zu verharmlosen. «Snus kann als Einstiegsdroge angesehen werden», so Ramseier. Viele Menschen, die snusen, beginnen später mit dem Rauchen. Zum Vergleich: Im Herkunftsland des Snus, Schweden, rauchen «nur» 10 Prozent der Bevölkerung, 60 Prozent hingegen konsumieren Snus.

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