Airbnb

Immer mehr Schweizer Gemeinden wollen Airbnb einschränken

Vom Wallis bis Genf schränken Städte und Dörfer die Kurzzeitvermietung ein. Grund ist der zunehmende Druck auf den Wohnungsmarkt – gerade in Tourismusregionen.

Lauterbrunnen Bern
In Gemeinden rund um Interlaken gilt eine maximale Vermietdauer von 90 Tagen pro Jahr. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Gemeinden schränken Airbnb-Vermietung zum Schutz von Wohnraum ein.
  • Nationale Regeln fehlen – lokale Lösungen sind bislang erfolgreicher.
  • Airbnb betont: Nur wenige Angebote überschreiten die 90 Tage.

Immer mehr Schweizer Gemeinden und Kantone schränken die Kurzzeitvermietung über Plattformen wie Airbnb ein. Ziel ist es, Wohnraum vor allem in Städten und Bergregionen vor touristischer Nutzung zu schützen.

Jüngstes Beispiel ist Matten bei Interlaken, wo die Bevölkerung eine restriktive Initiative klar annahm. Genf führte 2018 als erste Stadt Massnahmen ein. Weitere Kantone und Gemeinden folgten.

Von Tageslimiten bis Totalverbot – Regelungen variieren stark

Die Art der Einschränkung ist dabei unterschiedlich. In Genf, Luzern oder Gemeinden rund um Interlaken gilt eine maximale Vermietdauer von 90 Tagen pro Jahr.

Andere haben Bewilligungs- oder Registrierungspflichten sowie Mindestaufenthalte eingeführt. In einigen Gemeinden, wie Dättlikon ZH, ist Kurzzeitvermietung in Wohnzonen ganz verboten.

Auf nationaler Ebene fehlt eine einheitliche Regelung. Der kommunale Weg sei derzeit erfolgversprechender, sagt SP-Nationalrat David Roth gegenüber SRF. «Aber ich habe das Gefühl, es könnte auch national langsam mehrheitsfähig werden.»

Auch Thomas Egger, Direktor der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete SAB, bestätigt, dass inzwischen auch viele Tourismusorte handeln. Die Corona-Pandemie habe zu einem Zuzug in die Berge geführt und damit den Wohnungsdruck erhöht.

Laut SAB ist Airbnb nicht allein für die Knappheit verantwortlich, trage aber dazu bei. Massnahmen wie die 90-Tage-Regel zeigten bisher kaum Wirkung. Die Zahl der Anbieter stieg 2023 um 30 Prozent. Technische Lösungen zur Kontrolle der Mietdauer fehlen.

Airbnb verteidigt sich – Behörden sehen kaum Einfluss

Airbnb weist den Vorwurf zurück: Die meisten Vermieter seien Privatpersonen, die ihr Zuhause zeitweise vermieten.

Laut Unternehmensangaben betreffen Angebote über 90 Tage nur einen Bruchteil des Wohnungsmarktes (beispielsweise 0,4 Prozent in Genf).

Hast du schon einmal eine Unterkunft via Airbnb gebucht?

Auch Regierungen von Zürich und Nidwalden sehen wenig Einfluss auf die Wohnungsknappheit.

Roth hält dennoch Einschränkungen für sinnvoll. Ihm zufolge sollte idealerweise nur die zeitweise Vermietung selbst bewohnter Wohnungen erlaubt sein. «Alles andere wird umgangen.»

Kommentare

User #3905 (nicht angemeldet)

Unglaublich! Wird jetzt auch noch vorgeschrieben, was man mit Eigentum tun und lassen soll. Wohnungsmangel und gleichzeitig von 10 Millionen-Schweiz reden, völlig durchgedreht! Wie soll man 10 Millionen unterbringen, wenns noch nicht mal für 9 Millionen ausreicht!

User #1493 (nicht angemeldet)

Endlich haben die Beamten kapiert, dafür hats viel Steuergeld ausgeflossen. Wohnung - Umbau - Büro auch rückgängig machen - muss dafür wieder 30 Jahre Steuergeld ausgezapft werden?

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