Im Gebenstorf AG gab es Lagerhallen für römisches Legionslager

Keystone-SDA Regional
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Brugg,

Bei einer Rettungsgrabung in Gebenstorf AG hat die Aargauer Kantonsarchäologie eine römische Siedlungsstelle mit gut erhaltenen Steinbauten entdeckt.

Gebenstorf AG
Drohnenaufnahme am Ende der Ausgrabung. - Kantonsarchäologie des Kantons Aargau

Bei einer Rettungsgrabung vor einer Grossüberbauung in Gebenstorf AG hat die Aargauer Kantonsarchäologie eine römische Siedlungsstelle mit gut erhaltenen Steinbauten dokumentiert. Die Grossbauten standen in engem Zusammenhang mit dem Legionslager Vindonissa.

Die 14-monatige Grossgrabung im «Steinacher» habe neue Erkenntnisse zur möglichen Funktion des grossen Baukomplexes gebracht, teilte die Staatskanzlei Aargau am Mittwoch mit. Die Grundrisse und die Bauweise deuteten auf eine Nutzung als Warenumschlagplatz in engem Bezug zum etwa 2,2 Kilometer entfernten Legionslager Vindonissa hin.

Die Funde unterstreichen gemäss der Kantonsarchäologie die enge Verbindung der Fundstelle mit dem Warenhandel. Auf Abfallhalden zwischen den steinernen Grossbauten seien mehrere Tonnen Scherben von Amphoren – römische Transportgefässe für Waren aus Italien, Südfrankreich und Spanien – gefunden worden.

Diese seien nach ihrer Nutzung auf dem Gebiet im heutigen Gebenstorf entsorgt worden. Die Funde und Befunde von Gebenstorf-Steinacher liessen darauf schliessen, dass die in Vindonissa stationierten Legionären während rund 50 Jahren grosse Umschlaglager für die eigene Versorgung errichtet und betrieben hätten.

Der Abzug der Legionen und das Ende einer Ära

Der Abzug der 11. Legion um 101 nach Christus habe schliesslich zur Aufgabe und kontrolliertem Abbruch der Gebäude bis auf die Fundamente geführt. Der Platz südlich der Limmat wurde demnach bereits in römischer Zeit aufgegeben und geriet in den Jahrhunderten danach in Vergessenheit.

Auf dem «Steinacher», ein 4000 Quadratmeter grosse Fläche, wird seit Anfang Juni die vorgesehene Wohnüberbauung errichtet. Der geplante Bau einer Tiefgarage machte auf dem rund 4000 Quadratmeter grossen Areal vorgängig umfangreiche archäologische Untersuchungen notwendig.

Fundmeldungen seit dem 17. Jahrhundert und gezielte Untersuchungen der Kantonsarchäologie im Zeitraum von 2017 bis 2023 belegten in und um den «Steinacher» eine ausgedehnte römische Siedlungsstelle.

Kommentare

User #2945 (nicht angemeldet)

Man könnte ja einen Glasboden machen um die Geschichte zu schützen. Solche Funde mussten unter Denkmalschutz gestellt werden!

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