Hohe Waldbrandgefahr im Tessin wegen Nordwind
In Teilen des Kantons Tessin und Graubünden ist die Waldbrandgefahr derzeit stark erhöht. Eine Seltenheit sind die Warnungen allerdings nicht.

Das Wichtigste in Kürze
- Für die Kantone Tessin und Graubünden wurde eine Waldbrandwarnung herausgegeben.
- Die erhöhte Gefahr tritt regelmässig und saisonbedingt immer wieder auf.
- Eine sich einstellende Nordwindlage ist ausschlaggebend dafür.
Es ist gerade einmal Ende Januar und doch gab das Bundesamt für Umwelt (BAFU) erste Waldbrandwarnungen raus. In gewissen Teilen des Tessins und dem Kanton Graubünden herrscht die Gefahrenstufe vier von fünf. Aussergewöhnlich ist dies jedoch nicht, das Risiko für Brände ist besonders im Winter und Frühling regelmässig erhöht.
Nordwindlage ist ausschlaggebend
Ausschlaggebend für die Waldbrandgefahr ist die Nordwindlage. Wenn die Sonnenstrahlen direkt auf die schneefreien Waldböden treffen, trocknen sie das dürre Laub vom Vorjahr zusätzlich aus. Da die Vegetation noch nicht mit der Blüte begonnen hat, beschleunigt sich dieser Prozess.

Durch die sonnenexponierte Lage des Tessins wird das Risiko erhöht. Eine trockene Bise oder Föhn schafft ebenfalls keine Abhilfe. Ausschlaggebend für die meisten Waldbrände ist immer noch der Mensch. Durch weggeworfene Raucherwaren oder warme Motoren geparkter Autos kann das Laub Feuer fangen.
Keine Entwarnung für die nächsten Tage
Für das Bestimmen der Gefahrenstufe wird der gefallene und der für die nächsten drei Tage erwartete Niederschlag zu Hilfe genommen. Auch die Menge des Regens, welcher den Waldboden tatsächlich erreicht, wird mit einberechnet.

Langfristig geht man davon aus, dass im Sommer die Gefahr für Waldbrände wegen des Klimawandels ansteigen wird. Die Waldbrandgefahr für den Winter dürfte jedoch in etwa gleich bleiben, wie das BAFU schreibt. Für die nächsten Tage meldet Meteo Schweiz in den betroffenen Regionen keinen Niederschlag. Deshalb dürfte eine Entwarnung weiterhin ausbleiben.