Die Hasenpest ist auf dem Vormarsch. Laut Bundesamt für Gesundheit stiegen die Meldungen um das Vierfache. Vor allem Zeckenbisse sorgen für mehr Fälle.
Die Ärzte sollen vom Gesundheitsministerium entlassen worden sein, weil sie regierungskritische Demonstranten medizinisch versorgt zu haben (Symbolbild).
Die Ärzte sollen vom Gesundheitsministerium entlassen worden sein, weil sie regierungskritische Demonstranten medizinisch versorgt zu haben (Symbolbild). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Fälle von Hasenpest nehmen in der Schweiz zu.
  • Laut BAG ist die Zahl der Fälle um das Vierfache gestiegen.
  • Wird die Infektion nicht behandelt, kann sie tödlich enden.

Es gilt aufzupassen bei Zeckenbissen – auch wenn man geimpft ist. Zwar schützt die Impfung vor der Hirnhautentzündung FSME, vor anderen Erkrankungen, wie beispielsweise Borreliose oder der Hasenpest, schützt sie jedoch nicht. Und gerade die Tularämie (oder eben Hasenpest) ist auf dem Vormarsch. Wird die Infektionskrankheit nicht behandelt, kann sie tödlich enden.

Laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat die Zahl der Fälle in den letzten Jahren stetig zugenommen. Zwischen 2010 und 2016 lag die Zahl der gemeldeten Fälle im Schnitt bei 31. 2017 stiegen die Meldungen auf 129 – also um das Vierfache.

Besonders betroffen: Der Kanton Luzern. Auf 100'000 Einwohner kamen 2017 zwei Hasenpestfälle vor. Wie die «Luzerner Zeitung» schreibt, gab es nur in drei anderen Kantonen mehr Fälle.

Hasenpest ist behandelbar

Nebst Zeckenbissen kann die Infektion auch durch andere blutsaugende Insekten wie Bremsen oder Mücken übertragen werden. Möglich ist die Übertragung von Hasenpest auch durch den Kontakt mit infizierten Tieren – besonders häufig sind Hasen und Wildkaninchen befallen – und beim Verzehr von infiziertem Fleisch.

zecken impfstoff
Durch den Zecken-Impfstoff sollen die kleinen Tierchen schneller bemerkt werden und so das Infektionsrisiko gesenkt werden. - keystone

Die Symptome des hochansteckenden Bakteriums treten aber erst zwei bis vier Tage nach der Ansteckung auf. Dazu gehören etwa Geschwülste bei den Einstichen, Kopf- und Bauchschmerzen, Erbrechen und andere grippeähnlichen Symptome. Die Erkrankung kann mit Antibiotika behandelt werden. Bei rechtzeitiger Therapie sind die Heilungsaussichten gut.

Spitaleinlieferungen nehmen ab

Wie das BAG schreibt, ist die Ursache der aktuell ansteigenden Fallzahlen unklar – weist aber auch darauf hin, dass eine Erkrankung an Tularämie nach wie vor selten ist. Und: trotz steigenden Infektionen nehmen die Spitaleinlieferungen wegen der Hasenpest ab. Eine mögliche Erklärung dafür sei die erhöhte Sensibilisierung der Ärzteschaft auf die Krankheit, so das BAG.

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