Eine Joggerin wurde in Heitersberg AG von einem Mäusebussard angegriffen. Kurz danach erkrankte sie an Hasenpest. Die Frau ist nicht die einzige, die diese Erfahrung machen musste.
Angriffe von Mäusebussarden können gefährlich werden.
Angriffe von Mäusebussarden können gefährlich werden. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor einem Jahr ist eine Joggerin im Kanton Aargau von einem Mäusebussard angegriffen worden.
  • Sie erkrankte daraufhin an Hasenpest.
  • 15 Prozent der Patienten sterben an dieser Kranheit.

Seit einem Jahr getraut sich eine Joggerin in Heitersberg AG nicht mehr, ihrem Hobby nachzugehen. Damals machte sie, wie so oft, ihre gewöhnliche Joggingrunde, als sie plötzlich von einem Mäusebussard angegriffen wurde. Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, steckte sie sich dabei mit der Hasenpest an. Die Folgen waren grosse Schmerzen und lange Ungewissheit, woher die Schmerzen stammen.

An den Tag erinnert sich die Hobbysportlerin noch ganz genau. Es habe genieselt, es sei düster gewesen. Zuerst habe sie gar nicht laufen gehen wollen, sich dann schliesslich aber doch umentschieden. Sie habe laute Musik gehört, die Umwelt nicht richtig wahrgenommen. Dann plötzlich: «Es war, als fiele ein Sandsack auf mich. Ich bin wahnsinnig erschrocken.» Der Vogel habe sofort wieder von ihr losgelassen, sie habe eine Beule gehabt, aber nicht geblutet.

Die Krankheit endet in rund 15 Prozent der Fälle tödlich.
Die Krankheit endet in rund 15 Prozent der Fälle tödlich. - Pixabay

Sechs Tage später bekam sie hohes Fieber, starke Glieder- und Schmerzen an den Lymphknoten. Sie ging zum Hausarzt, dieser vermutete eine Hirnhautentzündung. Drei Tage später wird sie ins Spital eingeliefert, fünf Tage später geht sie wieder nach Hause. Doch es geht ihr immer noch schlecht. Auch einen Monat nach der Mäusebussard-Attacke.

Jeder Sechste stirbt daran

Dann entdecken die Ärzte endlich, was der Frau fehlt. Auslöser der Hasenpest sind Bakterien, die Joggerin bekommt Antibiotikum, das Fieber sinkt, ihr Zustand verbessert sich. Die Hasenpest ist in der Schweiz nicht weit verbreitet. Nur 56 Fälle registrierte das Bundesamt für Gesundheit BAG im Jahr 2016. Wird die Krankheit nicht richtig behandelt, endet sie in fünf bis 15 Prozent der Fälle tödlich.

2016 sind 56 Personen an Hasenpest erkrankt.
2016 sind 56 Personen an Hasenpest erkrankt. - Pixabay

An derselben Stelle wurden übrigens auch drei andere Jogger von den Raubvögeln angegriffen, einer von ihnen hat sich ebenfalls mit der Hasenpest angesteckt. Auch Livio Rey von der Vogelwarte Sempach sagt zur «Aargauer Zeitung», dass Angriffe von Greifvögeln nicht selten seien. Rund ein Dutzend Fälle würden pro Jahr registriert.

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