Ein sechsjähriger Bub musste mutmasslich aufgrund eines kleinen Zwischenfalls ein Piktogramm eines Diebs an seine Garderobe hängen.
bub dieb
Eltern und Kindern erwarten sich im Kinderarten zum grössten Teil Spiel und Spass. Doch eine Lehrerin setzte das Lernen scheinbar ein wenig zu drastisch um. - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Bub wollte ein Spielzeug vom Kindergarten mitnehmen, um es seinen Eltern zu zeigen.
  • Daraufhin wurde er mutmasslich als Dieb bezeichnet und musste das Bild aufhängen.
  • Was tatsächlich geschehen ist, scheint unklar.
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In Hägendorf SO musste ein sechsjähriger Bub ein Piktogramm eines stereotypischen Diebs auf seine Gaderobe hängen.

Auslöser dafür war ein Vorfall mit einem Lego-Spielzeug im Kindergarten. Wie die Mutter «Tele M1» erzählte, wollte der Bub dieses mit nach Hause nehmen. Er wollte es seinen Eltern zeigen, damit sie es ihm kaufen könnten.

Doch das Spielzeug verliess den Kindergarten nie und der Junge wurde mutmasslich als «Dieb» bezeichnet. Die Kindergartenlehrerin verlangte von ihm, das Piktogramm auf seiner Garderobe aufzuhängen.

Bub (6) sagt: «Ich wurde als Dieb bezeichnet»

Statt dem Sechsjährigen nahm ein anderer Bub das Spielzeug mit nach Hause. Auch dieser wurde daraufhin gezwungen, das Piktogramm an seine Garderobe zu hängen.

Hast du gute Erinnerungen an deine Kindergartenzeit?

Dieses Vorgehen hat nicht nur bei der Mutter des Jungen für Unmut gesorgt. «Die anderen Kinder und Eltern haben das auch gesehen. Ich wurde darauf angesprochen, ob mein Kind ein Dieb sei», sagt die Mutter gegenüber «Tele M1».

Die Schulleitung verteidigt sich in einer E-Mail an die Mutter mit dem Argument, dass das Piktogramm als Erinnerungshilfe dienen sollte. Es sollte den Kindern beibringen, keine fremden Gegenstände mitzunehmen. Die Schule versprach jedoch gleichzeitig, dass dieses Bild in Zukunft nicht mehr auf diese Weise verwendet wird.

Gemeindepräsident widerspricht

Andreas Heller, Gemeindepräsident von Hägendorf, stellt sich auf Anfrage von «20 Minuten» gegen diese Darstellung: «Das ist so nicht ganz richtig.» Er wollte jedoch aus Personen- und Datenschutzrechtsgründen nicht im Detail auf den Fall eingehen.

Die Vorwürfe des Blossstellens oder von Mobbing, wie sie auf sozialen Medien ausgesprochen wurden, wies er jedoch dezidiert zurück.

Heller habe ausserdem bereits Kontakt zur Mutter aufgenommen und ein Gespräch angeboten: «Im Verlauf der Woche werden wir uns austauschen und besprechen, wie es weitergeht.»

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